Griechenland-Krise

Gesundheitsminister ohne Strom

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Berlin -

Seine Korrespondenz muss der griechsiche Gesundheitsminister Andreas Loverdos heute auf der Schreibmaschine erledigen: Aus Protest gegen die hohen Schulden des Staates bei der Elektrizitätsgesellschaft (DEI) haben Gewerkschaftsmitglieder der DEI am Mittwochmorgen den Strom im Gebäude des Gesundheitsministeriums in Athen abgeschaltet. „Das Ministerium schuldet unserer Gesellschaft 3,8 Millionen Euro. Das kann so nicht weitergehen“, sagte der Generalsekretär der DEI-Gewerkschaft, Kostas Katsaros, im griechischen Radio.

 

Insgesamt schulde der Staat der DEI 141 Millionen Euro. Es könne nicht sein, dass die Regierung das Abschalten des Stromes „für den kleinen Mann, wenn der nicht zahlen kann, erlaubt, und selbst nicht ihre Schulden zahlt“, hieß es. Die Aktion sei symbolisch und werde nur etwa vier Stunden dauern, teile die DEI-Gewerkschaft auf Anfrage mit.

Loverdos zeigte Verständnis für die Aktion der Gewerkschaft: „Ich verstehe ihr Handeln. Sie müssen aber auch verstehen, dass wir in dieser schwierigen Zeit in erster Linie Geld für die Gesundheit der Bürger ausgeben“, sagte er im griechischen Fernsehen ANT1.

Die Elektrizitätsgesellschaft DEI gehört zu 34 Prozent dem Staat. Sie steht an der Spitze der Gesellschaften, die privatisiert werden sollen. Die Gewerkschaft der DEI widersetzt sich dieser Planung mit dem Argument, die Gesellschaft bringe Gewinne ein.

 

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