Der warme Sommer 2018 zeigt immer noch negative Nachwirkungen. Eine Baumkrankheit breitet sich immer weiter aus - und noch ist wenig über sie bekannt.
Der Pilz befällt vor allem Ahornbäume und kann auch dem Menschen gefährlich werden: Die sogenannte Rußrindenkrankheit bereitet sich im Freistaat aus. Nach Unterfranken sind laut Bayerischer Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF) nun auch Mittelfranken und Oberfranken betroffen. Die Rußrindenkrankheit ist ein Pilz, der vor allem Ahornbäume befällt, besonders den Bergahorn. Bei Menschen kann die Baumkrankheit Entzündungen in der Lunge auslösen und zu Reizhusten, Fieber, Schüttelfrost und Atemnot führen.
In 23 bayerischen Gemeinden sei die Baumkrankheit aufgetaucht, sagte Ludwig Straßer von der LWF in Freising. „Der Schwerpunkt liegt auf der Fränkischen Platte um Würzburg, Schweinfurt, Karlstadt und Kitzingen“, erklärte Straßer. Aber auch im oberfränkischen Bamberg und im mittelfränkischen Uffenheim gebe es Funde. Es sei denkbar, dass sich der Pilz weiter ausbreite, vor allem in warmen Gegenden. „Möglicherweise schlummert die Krankheit noch irgendwo“, so Straßer.
Das Gesundheitsamt des Landkreises Würzburg rät Spaziergängern, Verdachtsgebiete zu meiden. Hinweise auf betroffene Regionen erhielten Bürger in den Amtsblättern und auf den Internetseiten der Gemeinden. Bei Symptomen wie Atemnot und Fieber sollten Patienten den Arzt auf eventuelle Waldbesuche und Baumkontakte hinweisen.
Grund für die Ausbreitung ist das warme Klima. Ob dabei die Dürre oder die Wärme entscheidend ist, ist laut LWF noch unbekannt. Ohnehin sei die aus Amerika eingeschleppte Krankheit kaum erforscht. In Bayern ist sie 2018 zum ersten Mal aufgetaucht, in Deutschland im Jahr 2005. Auch das Entsorgen der betroffenen Bäume stellt ein Risiko dar. Die Pilzsporen könnten sich beim Zersägen weiter ausbreiten.
Der Name Rußrindenkrankheit rührt daher, dass die Sporen schwarz sind. Der Pilz wächst unter der Rinde bis jene aufreißt. Derzeit setzen auch Schädlinge wie Schwammspinner, Fichtenborkenkäfer und Eichenprozessionsspinner den Bäumen zu.
Auch der Schwammspinner tritt vor allem in wärmegetönten Laubwaldgebieten in ganz Mittel- und Westeuropa auf und wurde im 19. Jahrhundert aus Europa in die USA eingeschleppt.
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