In dem Skandal um verseuchtes Babymilchpulver in China sind am Donnerstag drei Männer zum Tode verurteilt worden. Ein Gericht in der Stadt Shijiazhuang in der Provinz Hebei verurteilte die Chefin des verwickelten Milchunternehmens Sanlu, Tian Wenhu, zu lebenslanger Haft. Zwei weitere Angeklagte erhielten ebenfalls lebenslange Haftstrafen.
Insgesamt 21 Verantwortliche mussten sich vor dem Gericht verantworten, nachdem fast 300.000 Kleinkinder durch Melamin-haltige Milch an Nierensteinen erkrankt und sechs Babys gestorben waren. Eine der verhängten Todesstrafen wurde auf zwei Jahre ausgesetzt und kann dann in lebenslange Haft umgewandelt werden.
Den zum Tode verurteilten Angeklagten wurde angelastet, aus Profitgier mit der Industriechemikalie Melamin so genanntes „Proteinpuder“ produziert und verkauft zu haben. Damit wurde das Milchpulver versetzt, um einen höheren Eiweißgehalt vorzutäuschen.
Das Gericht verhängte außerdem hohe Haftstrafen zwischen 5 und 15 Jahren. Neben den 21 Angeklagten sind in dem Skandal 39 weitere Verdächtige in Haft. Rund zwei Dutzend Milchunternehmen sind in den lange vertuschten Skandal verwickelt.
APOTHEKE ADHOC Debatte