Rezeptfälschungen gehören für Apotheken trotz E-Rezept weiter zum Alltag. Im Raum Osnabrück sind derzeit Verordnungen über Genotropin Go Quick auffällig. Ein Inhaber warnt vor gefälschten Rezepten und – wie in seinem Fall – dem Verlust von rund 4250 Euro. Missbräuchlich wird das Hormon etwa in der Bodybuilding-Szene angewendet.
In der vergangenen Woche seien gezielt Rezeptfälschungen eingegangen, warnt Carl Henrik Leue. Zunächst habe es telefonische Vorbestellungen gegeben, warnt der Inhaber der Apotheke am MHO in Osnabrück. Am nächsten Tag stellte sich bei der Abholung heraus, dass es sich um gefälschte Verordnungen gehandelt hat. In zwei seiner Apotheken wurden Plagiate vorgelegt.
Die Fälschungen seien sehr gut gemacht, sagt der Inhaber. Sein Team habe eine Packung abgegeben und der Apotheker muss selbst für die Kosten in Höhe von rund 4250 Euro aufkommen. Auf Nachfrage bei seiner Versicherung hieß es, dass er eventuell einen Teil zurückerstattet bekommt.
„Anscheinend waren mehrere Kollegen in der Region betroffen. Ich vermute, dass die Betrüger nun weiterziehen“, sagt er. Der Apotheker will Kolleginnen und Kollegen vor der Betrugsmasche warnen. „Bestellt wurde bei uns Genotropin GoQuick 12 mg Fertigpen mit der PZN 12345773.“
Das gentechnisch hergestellte Wachstumshormon wird bei Kindern und Erwachsenen angewendet. Mit dem Hormon werden verschiedene Wachstumsstörungen behandelt. Dazu gehören Kleinwuchs, das Ullrich-Turner-Syndrom und die Chromosomenstörung Prader-Will-Syndrom.