Generikakonzerne

Stada: Investor provoziert

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Berlin -

Bei der Stada spitzt sich der Streit um die Besetzung des Aufsichtsrats weiter zu. Der Konzern hat mehrere Kandidaten vorgestellt, der kritische Großaktionär Active Ownership Capital (AOC) wirft dem Management vor, eine gütliche Einigung verhindert zu haben.

AOC ist nach eigenem Bekunden jetzt mit dem Management im Gespräch, Mitgründer Klaus Röhrig erneuerte jedoch seine Kritik: Hätte Aufsichtsratschef Dr. Martin Abend die Leitlinien zur Unternehmensführung beherzigt und die Aktionäre in den Nominierungsprozess eingebunden, dann sei eine gütliche Einigung „schon längst erzielbar gewesen“.

Der Investor sammelt derzeit via Aktionärsforum eigene Vorschläge. Sollten die Kandidaten dann nicht auf die Vorschlagsliste für die Hauptversammlung genommen werden, will AOC mit Gegenanträgen in die Kampfabstimmung gehen. Beim Investor geht man davon aus, dass sich bis zu 20 Prozent der Aktionäre an der Aktion beteiligen werden.

Zudem holte AOC eine neue Forderung aus der Tasche. So will der Investor der Hauptversammlung vorschlagen, neue und „renommierte“ Wirtschaftsprüfer mit der Abschlussprüfung zu beauftragen. „Der neue Abschlussprüfer sollte der Größe und der Internationalität des Unternehmens angemessen sein und auch die Einhaltung des Corporate Governance Kodex besser überwachen“, heißt es. So lege die Stada unter anderem den Aktienbesitz der Vorstände und Aufsichtsräte nicht offen und informiere „nicht im üblichen Ausmaß“ über Geschäftsbeziehungen von Organmitgliedern und nahestehenden Personen.

Bis Ende dieser Woche muss die Stada die Tagesordnung für die Hauptversammlung am 26. August inklusive der Kandidaten für den Aufsichtsrat veröffentlichen. Bis dahin muss der Streit also ausgeräumt sein, um nicht öffentlich auf der Aktionärsversammlung ausgetragen zu werden.

AOC hat sich mit mehr als 5 Prozent beim Generikahersteller aus Bad Vilbel eingekauft und übt Druck auf das Management aus. Die Neubesetzung des Aufsichtsrates entwickelte sich zuletzt zu einem immer größeren Disput. Der Investor fühlte sich bei der Suche nach Kandidaten übergangen.

Die Stada hatte in dieser Woche die Wachstumsziele für 2019 bekannt gegeben: Der bereinigte Konzernumsatz soll auf 2,6 Milliarden Euro steigen, das bereinigte Ebitda bei 510 Millionen Euro, der bereinigte Konzerngewinn bei 250 Millionen Euro liegen. Der Bad Vilbeler Generikakonzern beschreibt die Ziele selbst als ambitioniert.

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