Ungarn

Geldstrafen für Raucher

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In Ungarn gilt ab 2012 ein striktes Rauchverbot in öffentlichen Räumen. Dies beschloss am Dienstagabend das Parlament in Budapest mit großer Mehrheit. Befürworter und Gegner des Rauchverbots kamen aus allen politischen Lagern. Ob es im Parlament weiter ein Raucherzimmer geben wird, ist noch nicht ganz klar. Der Initiator der Gesetzesvorlage, Tamas Heintz von der Regierungspartei FIDESZ, habe auf diese Frage eine „ausweichende Antwort“ gegeben, berichteten ungarische Medien.

Erlaubt bleibt das Rauchen laut Gesetz in den so genannten „Zigarren-Zimmern“, über die manche Hotels verfügen. In diesen Zimmer dürfen allerdings weder Speisen noch Getränke serviert werden. Auch in Gefängnissen und psychiatrischen Einrichtungen darf geraucht werden, allerdings nur in eigens dafür bestimmten Zimmern. Dabei muss sichergestellt werden, dass der Rauch nicht in andere Räume zieht.

Streng verboten wird das Rauchen am Arbeitsplatz sowie in allen öffentlichen Verkehrsmitteln und an Haltestellen. Bislang gibt es in manchen ungarischen Eisenbahnzügen noch Raucherabteile. Untersagt wird das Rauchen ab Dezember 2012 zudem unter freiem Himmel im Umkreis von Kinderspielplätzen, Schulen, Kindergärten und Gesundheitseinrichtungen. Kommunen dürfen eigenständig weitere Rauchverbotszonen festlegen. In Treppenhäusern und Innenhöfen von Mehrfamilienhäusern darf auch nicht geraucht werden - es sei denn, die Bewohnergemeinschaft erlaubt dies mit Vierfünftel-Mehrheit.

Bei Verstößen drohen Bußgelder in Höhe von 20.000 Forint (umgerechnet rund 75 Euro) bis 50.000 Forint. Sie sollen ab April 2012 verhängt werden. Nach Schätzung der Regierung rauchen 38 Prozent der Ungarn. Die Lungenkrebs-Häufigkeit des Landes sei eine der größten weltweit, hieß es.

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