Pharmamarketing

Geldstrafen für Hersteller

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Der Verein Freiwillige Selbstkontrolle für die Arzneimittelindustrie (FSA) hat im vergangenen Jahr gegen die Pharmakonzerne Novartis und Novo Nordisk Geldstrafen verhängt. Die beiden Mitglieder des FSA waren 2008 die einzigen Unternehmen, die eine Strafe wegen „schweren Verstoßes gegen den Verhaltenskodex“ zahlen mussten.

Der Grund für die Geldbußen waren unlautere Marketingmethoden der Hersteller: Novartis hatte 2007 Mediziner und ihre Angehörigen für ein Wochenende zu einer angeblichen Fortbildungsveranstaltung in den Spreewald eingeladen, die jedoch eher dem Freizeitvergnügen der Ärzte diente. Im zweiten Fall hatte der dänische Pharmakonzern Novo Nordisk im Rahmen einer Anwendungsbeobachtung den Medizinern Geldgeschenke für die Verordnung von hauseigenen Analoginsulina gemacht.

Gegen Novartis verhängte der FSA die Höchststrafe von 50.000 Euro; Novo Nordisk musste ein Ordnungsgeld in Höhe von 20.000 Euro zahlen. Die beiden Unternehmen haben nach Angeben des FSA die Entscheidung akzeptiert und eine Verpflichtungs- und Unterlassungserklärung abgegeben.

Laut FSA-Jahresbericht sind die Beanstandungen im Jahr 2008 insgesamt zurückgegangen: Gegen 37 Unternehmen wurden Verfahren eingeleitet; 27 davon wurden bis Ende 2008 abgeschlossen. Noch ein Jahr zuvor beanstandete der FSA die Marketingpraktiken von 62 Firmen.

Der Vereinskodex ist vom Bundeskartellamt und vor Zivilgerichten anerkannt. Der FSA tritt auch als Abmahnverein für Nicht-Mitglieder auf: Neun der 27 abgeschlossenen Verfahren im vergangen Jahr richteten sich gegen Unternehmen, die sich nicht offiziell dem Industrie-Kodex unterworfen haben.

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