Geldsorgen halten Rentner im Job Carolin Ciulli, 07.10.2024 13:31 Uhr
In vielen Apotheken arbeiten Inhaberinnen und Inhaber, die älter sind als 65 Jahre. Auch das Statistische Bundesamt (Destatis) sieht diesen Trend: Generell arbeiten demnach auch Rentenbeziehende mit höherem Bildungsniveau häufiger – von ihnen sei knapp jede oder jeder Fünfte noch erwerbstätig.
Laut Destatis waren im vergangenen Jahr 13 Prozent der Rentnerinnen und Rentner im Alter von 65 bis 74 Jahren erwerbstätig. Männer mit einer Altersrente (16 Prozent) gingen dabei häufiger noch einer Arbeit nach als Frauen (10 Prozent). Unter Rentnerinnen und Rentnern mit niedrigerem oder mittlerem Bildungsniveau lag der Anteil bei 11 Prozent beziehungsweise 12 Prozent.
16 Prozent arbeiten mehr als 40 Stunden
In der Regel arbeiteten Rentnerinnen und Rentner mit reduziertem Stundenumfang: Mit einem Anteil von 40 Prozent ging ein Großteil von ihnen weniger als zehn Stunden in der Woche einer Erwerbstätigkeit nach. Ein Viertel arbeitete 10 bis unter 20 Wochenarbeitsstunden. 12 Prozent der Rentenbeziehenden mit einer Arbeit übte diese 20 bis unter 30 Stunden in der Woche aus. Bei 8 Prozent waren es 30 bis unter 40 Stunden. 16 Prozent der erwerbstätigen Rentnerinnen und Rentner hatten eine Arbeitswoche mit mehr als 40 Stunden.
Es gibt viele unterschiedliche Gründe für eine Erwerbstätigkeit während des Rentenbezugs: Ein Drittel tat dies aus finanzieller Notwendigkeit. 29 Prozent gaben die Freude an der Arbeit als Hauptgrund für ihre Erwerbstätigkeit an. 11 Prozent gingen einer Erwerbstätigkeit nach, weil diese finanziell attraktiv war oder die Partnerin oder der Partner ebenfalls noch arbeitete. Die soziale Integration durch den Kontakt zu Kolleginnen und Kollegen war für 9 Prozent ausschlaggebend.
Auch viele Apotheker:innen über 65
Laut Abda-Zahlen sind 6,5 Prozent aller berufstätigen Pharmazeut:innen älter als 66 Jahre, weitere 7,2 Prozent sind über 61 Jahre. Die letzte Erhebung dieser Zahlen stammt jedoch aus dem Jahr 2019 und könnte sich auch aufgrund des demographischen Wandels noch einmal signifikant verschoben haben.
Hieraus geht auch nicht hervor, ob es sich um angestellte oder selbstständige Apotheker:innen handelt. Von einer hohen Quote bei den Inhaberinnen und Inhabern ist auszugehen: In den öffentlichen Apotheken liegt der Altersdurchschnitt bei den angestellten Apotheker:innen immerhin bei 45,6 Jahren, während die Inhaber:innen auf 53,5 Jahre kommen.
Rüstige Inhaber:innen, die sich mit über 70 Jahren noch wohlfühlen in der Apotheke, mag es häufiger geben. Doch auch Fälle jenseits der 80 oder sogar der 90 sind den Standesvertretungen bekannt.