Das von einer Gelbfieber-Epidemie bedrohte Paraguay hat aus dem Ausland Impfstoffe für fast eine Million Menschen erhalten. Brasilien und Peru hätten 940.000 Einheiten mit Impfserum geschickt, berichtete die Zeitung „ABC Color“ am Sonntag unter Berufung auf Vizegesundheitsminister Antonio Barrios. Am Freitag hatte die Regierung in der Hauptstadt Asunción wegen der sich häufenden Fälle der gefährlichen Viruserkrankung den Notstand ausgerufen. Weltweit erkranken pro Jahr etwa 200.000 Menschen an Gelbfieber, von denen etwa 30.000 sterben. Besonders betroffen ist Afrika.
In Paraguay hatten tausende Menschen in den vergangenen Tagen Krankenhäuser und Gesundheitsstationen belagert, um sich impfen zu lassen. Doch es gab keine Impfstoffe. Das nun aus dem Ausland eingetroffene Serum sollte nach Angaben von Barrios zunächst zur Immunisierung der Bevölkerung in den besonders bedrohten ländlichen Regionen eingesetzt werden. Medizinisches Personal werde von Haus zu Haus gehen und alle Bewohner impfen.
Der Notstand war ausgerufen worden, nachdem sechs weitere Fälle der von Stechmücken übertragenen Virusinfektion in der Nähe der Hauptstadt Asunción bekanntgeworden waren. Es bestehe damit eine erhebliche Gefahr, dass die Krankheit auch auf städtische Regionen übergreife und sich zu einer Epidemie ausweite, begründeten die Behörden die Maßnahme. Damit wurden Sondermittel für Vorbeugemaßnahmen frei.
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