Behindertensport

Geistig behinderte Sportler bei Paralympics

, Uhr

Erstmals seit zwölf Jahren können Sportler mit geistigen Behinderungen an den Paralympics teilnehmen. Für das deutsche Team sind die Leichtathletin Sandra Mast aus Freudenstadt und der Schwimmer André Lehmann aus Potsdam dabei. Insgesamt besteht das Team aus 150 Sportlern.

Die Lebenshilfe, die nach eigenen Angaben größte Selbsthilfegruppe für geistig behinderte Menschen und ihre Angehörigen, kritisiert den jahrelangen Ausschluss. Bei den Olympischen Spielen in Sydney 2000 hatte mehr als die Hälfte der spanischen Basketballmannschaft eine Behinderung vorgetäuscht und so die Goldmedaille gewonnen. Der Sieg war ihnen aberkannt und alle Sportler mit geistiger Behinderung ausgeschlossen worden. „Schon damals protestierte die Lebenshilfe vehement dagegen, dass behinderte Athleten bestraft wurden, weil nicht behinderte Athleten betrogen hatten“, so Robert Antretter, Bundesvorsitzender der Lebenshilfe.

Seitdem hatte der Internationale Behindertensportverband versucht, Prüfkriterien zu entwickeln, mit denen sich die geistige Behinderung zweifelsfrei nachweisen lassen kann. Die Lebenshilfe appelliert nun an den Deutschen Behindertensportverband, verstärkt Talente unter Sportlern mit geistiger Behinderung zu suchen. So könnten bei den nächsten Paralympics 2016 in Rio de Janeiro mehr als nur zwei geistig behinderte Athleten dabei sein.

 

Newsletter
Das Wichtigste des Tages direkt in Ihr Postfach. Kostenlos!

Hinweis zum Newsletter & Datenschutz

Mehr zum Thema
Mangel an Blutspenden
Blutreserven werden knapp
Selbstständigkeit nicht mehr attraktiv
Nachfolge meist im Familienkreis

APOTHEKE ADHOC Debatte