Der Geiselnehmer, der in der Karlsruher Congressapotheke mehrere Menschen in seine Gewalt gebracht hatte, forderte neben Lösegeld auch dringend, mit einer Person in seinem Umfeld zu sprechen.
Der Mann habe sieben Millionen Euro gewollt und gleichzeitig verlangt, mit diesem einen Menschen reden zu können. „Es ging dem Verdächtigen bei seiner Tat auch um den Kontakt zu dieser Person“, sagte ein Polizeisprecher am Mittwoch. „Da scheint irgendetwas in seiner Vergangenheit gewesen zu sein.“ Ob dieses persönliche oder eher ein finanzielles Motiv ausschlaggebend für die Tat war, könne man bisher aber nicht sagen. Dies sei Gegenstand der Ermittlungen. Derzeit kümmert sich den Angaben zufolge eine 18-köpfige Ermittlungsgruppe namens „Centrum“ um den Fall.
Der 20-Jährige hatte am vergangenen Freitag in der Apotheke in der Innenstadt bisherigen Erkenntnissen zufolge drei Menschen mit einer Schreckschusswaffe bedroht und sie aus dem Verkaufsraum in einen Nebenraum der Apotheke geschickt. Weitere acht Menschen konnten sich im hinteren Bereich der Apotheke verstecken. Ob der Geiselnehmer von den Versteckten wusste, ist laut Polizei noch nicht klar.
Die Apotheke war am Tatabend nach stundenlangen Verhandlungen schließlich von Spezialkräften gestürmt und die Geiseln unverletzt befreit worden. Während des gesamten Einsatzes habe man Kontakt in die Apotheke hinein gehabt, sagte der Polizeisprecher, ohne weitere Details nennen zu wollen. Das habe wesentlich zum Erfolg des Einsatzes beigetragen. Der vorbestrafte und wegen diverser Eigentums- und Gewaltdelikte polizeibekannte Mann sitzt in Untersuchungshaft.
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