Arzneimittelfälschungen

Geheimlabor für Mezym-Fälschung

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In der Ukraine müssen derzeit Apotheken und Ärzte ihre Arzneimittelbestände auf mögliche Fälschungen durchsuchen. Die Polizei hat in der Kleinstadt Boryspil in der Nähe von Kiew ein unterirdisches Geheimlabor entdeckt, in dem über Jahre hinweg Medikamente gefälscht wurden. Die ukrainischen Behörden haben die Ermittlungen aufgenommen.

Vor einer Woche war die Polizei von Anwohnern darauf hingewiesen worden, dass auf einem stillgelegten Fabrikgelände ein auffällig hohes Verkehrsaufkommen sei. Bei einer Kontrolle des Geländes entdeckten die Beamten in den Kellerräumen einer Fabrik ein großes Medikamentenlager und Laboreinrichtungen. Die Arzneimittel wurden beschlagnahmt, und es erfolgten einige Festnahmen.

Die Täter hatten eine breite Palette an Fälschungen im Programm: Bisher konnten große Mengen an Mezym Forte sowie Präparaten mit den Wirkstoffen Omeprazol und Diclofenac sichergestellt werden. Desweiteren habe man Nahrungsergänzungsmittel, Antirheumatika und Salben zur Behandlung von Neurodermitis gefunden.

Inzwischen hat sich herausgestellt, dass die Betreiber der Fälscherwerkstatt keinerlei Lizenz zur Herstellung von Medikamenten besaßen. Seitens der Arzneimittelbehörde wird daher vermutet, dass die Mittel minderer Qualität sind - oder sogar gesundheitsschädigend. Man warte aber noch auf genaue Ergebnisse aus dem Untersuchungslabor.

Die Kiewer Polizei hat inzwischen an alle ukrainischen Apotheker und Ärzte Warnungen ausgesprochen: Es sei nicht auszuschließen, dass sich einige der Medikamente noch im Umlauf befinden. Auch die Arzneimittelbehörden aller Nachbarländer seien kontaktiert worden, da man auch eine internationale Kooperation nicht ausschließen könne.

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