Infektionen

Geflügel oft verseucht

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Rohes Geflügelfleisch ist immer häufiger mit Bakterien verseucht. Nicht durchgegartes Geflügel löst daher bei immer mehr Menschen Durchfall, Krämpfe und Fieber aus. Ursache sind Campylobacter-Bakterien. Im Jahr 2007 wurden in der Europäischen Union rund 200.500 Erkrankungsfälle gemeldet. Das ist ein Anstieg um rund 14 Prozent im Vergleich zu 2006, wie aus dem jetzt veröffentlichten Gemeinschaftsbericht über Zoonosen 2007 der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit und des Europäischen Zentrums für Prävention und Kontrolle von Krankheiten hervorgeht.

Damit waren Campylobacter-Infektionen die 2007 in der EU am häufigsten gemeldete Zoonose, also eine vom Tier auf den Menschen übertragenen Krankheit. Durchschnittlich 26 Prozent aller Geflügelfleischproben in der EU waren mit dem Erreger verseucht. Abtöten lassen sich die Bakterien durch herkömmliches Garen. Das hilft auch gegen Salmonellen. Diese Erreger kommen am häufigsten in Geflügel- und Schweinefleisch sowie Hühnereiern und Hühnereierprodukten vor.

Salmonellen-Infektionen sind in der EU 2007 zwar im vierten Jahr in Folge zurückgegangen, liegen den Behörden zufolge aber immerhin noch bei etwa 152 .000 gemeldeten Fällen. Seltener kommen dagegen Listerien-Infektionen vor. Mit 1154 bestätigten Fällen waren es 2007 so viele wie 2006.

Listerien sind jedoch für die meisten Todesfälle verantwortlich: Mit 20 Prozent ist hier die Sterblichkeitsrate am höchsten, vor allem bei älteren Erkrankten. Gefährlich ist eine Listeriose auch für Schwangere, weil sie das ungeborene Kind anstecken und so eine Fehl- oder Totgeburt auslösen kann. Die Bakterien wurden vor allem in Räucherfisch und anderen Fischprodukten gefunden.

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