Gefälschte Rezepte im Umlauf APOTHEKE ADHOC, 23.09.2021 13:00 Uhr
In der Region Hannover/Celle/Buchholz tauchen vermehrt gefälschte Rezepte auf. Verordnet sind neben dem Klassiker Tilidin die Benzodiazepine Alprazolam und Clonazepam. Da die Täter:innen in den meisten Fällen vorab eine telefonische Verfügbarkeitsanfrage laufen lassen, sollten Apotheken bereits hier hellhörig werden.
In Celle warnt die Polizei vor gefälschten Rezepten mit Tilidin, Alprazolam oder dem Clonazepam-haltigen Arzneimittel. Vorgelegt werden die Rezepte im Raum Hannover/Celle/Buchholz.
Zumeist rufen die Täter:innen vor dem Besuch in der Apotheke an. Hier sollten Apotheker:innen, PTA und PKA bei der Nennung der drei Präparate misstrauisch werden und zumindest die Telefonnummer notieren. Denn die angegebenen Daten auf den Privatrezepten sind erfunden – den genannten Patienten gibt es nicht.
Rezepte mir folgenden Angaben sind in Umlauf gekommen:
- Lennard Böhme, geb.: 17.09.2001, wh.: Schweriner Straße 11, 29225 Celle
- Felix Kaltwasser, geb.: 17.09.2001, wh.: Schweriner Straße 11, 29225 Celle
- Tim Ehlers
Die genannte Hamburger Arztpraxis kennt den Patienten nicht und hat die Verordnungen auch nicht ausgestellt. Der Arztstempel entspricht zwar dem Original, doch er ist nur aufgedruckt. Ein weiteres Indiz für die Fälschung: die PKV-Nummer fehlt. Der Patient selbst erscheint nicht in der Apotheke. Nur Personen, die das Medikament für Böhme, Kaltwasser oder Ehlers abholen möchten, betreten die Apotheke.
Gefälschte Rezepte sind meist Privatrezepte. Diese können nach der Belieferung dann vom Kunden einfach vernichtet werden – das ist unauffälliger als ein GKV-Rezept zur Abrechnung einzureichen. Das wissen die Kunden. Die meisten, die Benzodiazepine missbräuchlich anwenden oder auf dem Schwarzmarkt weiter verkaufen wollen, wünschen einen ganz bestimmten Hersteller. Denn gewisse Tabletten sind auf dem Schwarzmarkt mehr wert als andere. Je nach Wirkstoff können die Rezeptfälscher hohe Gewinne mit den Tabletten erzielen.