Internetapotheken

Gefälschte Apotheke statt gefälschte Arzneimittel

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Verbraucher fallen offenbar leicht auf dubiose Angebote von Internet-Apotheken herein. Mehr als 180.000 Menschen besuchten in nur neun Wochen die Seiten einer Testapotheke, die online verschreibungspflichtige Medikamente ohne Rezept anbot. Arzneimittel bestellen konnten die Verbraucher nicht: Stattdessen öffnete sich ein Warnhinweis mit Informationen über gefälschte Arzneimittel.

Die gefälschte Apotheke „Medizin Direkt“ sei in dieser Zeit zur „dritthäufigsten besuchten Online-Apotheke in Deutschland“ geworden, teilte die Allianz für den Zugang zu sicheren Arzneimitteln in Europa (EAASM) mit, die das Experiment durchführt hatte. Die EAASM setzt sich seit 2007 gegen gefälschte Medikamente und für Patientenaufklärung in Europa ein und wird von verschiedenen Pharmaunternehmen unterstützt.

Es seien strengere Gesetze und Kontrollen sowie mehr Aufklärung nötig. Konsumenten können demnach echte und gefälschte Online-Apotheken nicht unterscheiden, warnt die EAASM. Verbraucher sollten beim Einkauf im Internet auf Kennzeichen wie das DIMDI-Siegel achten, raten die Initiatoren.Monatlich wird laut EAASM zwischen 80.000 und 130.000 Mal in Suchmaschinen nach Online-Apotheken gesucht.

Der ehemalige Präsident des Bundesinstitutes für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM), Professor Dr. Harald Schweim, hatte eine ähnliche Untersuchung durchgeführt. Er kam zu vergleichbaren Ergebnissen.

 

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