Antimykotika

Fußpilz-Mittel überzeugen Öko-Test

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Berlin -

Die Experten von Öko-Test haben sich erneut den Mitteln aus der Apotheke gewidmet. Diesmal testeten sie Antimykotika. Die meisten Präparate schnitten mit „sehr gut“ ab.

Das Verbrauchermagazin hat für seine aktuelle Ausgabe 19 rezeptfreie Cremes und Salben genauer unter die Lupe genommen. Der Großteil der Wirkstoffe gehörte zur Gruppe der Azole, weiterhin wurden Fertigarzneimittel mit Ciclopirox, Terbinafin sowie Nystatin getestet. Die Preise für 20 Gramm reichten dabei von 2,90 bis 15,73 Euro. Das Augenmerkt der Untersuchung lag auf Wirksamkeitsbelegen, Beipackzetteln und Hilfsstoffen. Die Fragen wurden von Professor Dr. Manfred Schubert-Zsilavecz und seinem Team beantwortet.

Bei 14 der 19 Produkte handelte es sich um Wirkstoffe aus der Klasse der Azole, diese erhielten ein „sehr gut“. Mit diesen Produkten „können Sie dem Pilz getrost zu Leibe rücken“, schreibt Öko-Test. „Wendet man sie als Creme direkt auf betroffenen Hautstellen an, unterscheiden sich Azole kaum in ihrer Heilungsqualität“, erklärt Schubert-Zsilavecz.

Es ist jedoch bekannt, dass sich diese Arzneistoffe in der Dosierung unterscheiden. So werden Bifonazol-haltige Dermatika nur einmal täglich aufgetragen, während Clotrimazol-haltige Dermatika drei- bis viermal täglich appliziert werden sollte. Alle Mittel mit dem Wirkstoff Clotrimazol schnitten im Test mit „sehr gut“ ab, darunter die der Hersteller Aliud, Ratiopharm und Hexal.

Als „gut“ bewerteten die Experten Bifon (Bifonazol, Dermapharm). Zum Punktabzug kam es bei diesem Mittel wegen Chlorhexidindigluconat. Der Hilfsstoff ist Öko-Test zufolge bedenklich beziehungsweise umstritten. Aber auch Produkte von KSK, Dr. Pfleger und Riemser Arzneimittel landeten auf Platz zwei. Weiterhin war die Wirksamkeit für alle 19 Mittel belegt. Dieser Nachweis erfolgt in aller Regel auch vor der Marktzulassung, deshalb ist dieses Ergebnis nicht verwunderlich.

In acht der 14 Fußpilzmitteln steckten laut Deklaration Mineralölrückstände. Zum Teil wies das Labor mehr als 60 Prozent gesättigte Mineralölkohlenwasserstoffe (MOSH) nach. Betroffen sind die Produkte der drei zuletzt genannten Hersteller, aber auch die Antimykotika von 1A-Pharma, Hexal und Almirall Hermal wiesen diese Substanzen auf. „Gelangen MOSH in den Körper reichern sie sich im menschlichen Fettgewebe und der Leber an; in Tierversuchen haben sie zu Organschäden geführt“, so Öko-Test.

Drei Cremes enthielten aromatische Mineralölkohlenwasserstoffe (MOAH). „Unter den MOAH können sich Stoffe befinden, die schon in kleinsten Mengen als krebserregend gelten. In der Miconazol KSK Creme und der Mykundex Heilsalbe wurden erhöhte, in der Infecto Soor Zinksalbe wurden stark erhöhte Mengen nachgewiesen. Letzteres erhielt deshalb bei den Hilfsstoffen die Note „mangelhaft“. In der Gesamtbewertung wurde dieses Produkt als einziges von den 19 untersuchten Mittel mit „befriedigend“ bewertet.

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