Das Essen in Krankenhäusern kann der Gesundheit schaden, kritisieren Ernährungsexperten. Im Auftrag des Bundesernährungsministeriums hat die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) nun Qualitätsstandards für das Klinikessen entwickelt.
Die Standards sollen eine bedarfsgerechte und ausgewogene Verpflegung sicherstellen. Neben drei Hauptmahlzeiten soll es mindestens zwei Zwischenmahlzeiten geben. Ähnliche Empfehlungen hat die DGE auch schon für Kitas, Schulen, Betriebe und Senioreneinrichtungen ausgesprochen.
Eine gute Ernährung unterstützt laut DGE auch die Genesung der Patienten. Jeder vierte Patient sei schon bei der Einlieferung ins Krankenhaus unterernährt und in der Klinik setze sich die schlechte Ernährung fort, kritisieren die Experten. Beispielsweise esse nur etwa die Hälfte der Patienten das Mittagessen vollständig auf. Die daraus resultierende Mangelernährung führe zu höheren Komplikationsraten, längeren Liegezeiten und häufigeren Wiederaufnahmen. All dies erhöht laut DGE die Behandlungskosten um bis zu 20 Prozent.
Wenn eine Klinik die Qualitätsstandards der DGE umsetzt, kann sie das Ernährungsangebot zertifizieren lassen und bekommt das Logo „Station Ernährung“. In Bonn erhielt jetzt die Klinik Löwenstein das erste Zertifikat.
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