Die „Spitzenfrauen Gesundheit“ haben angesichts der Bundestagswahl in zwei Wochen mehr Fokus auf Gleichberechtigung im Gesundheitswesen gefordert. So verlangt der Verein Entgeltgleichheit, Förderung von weiblichem Unternehmertum und Gendermedizin als verpflichtender Bestandteil der Curricula. Der Gemeinsame Bundesausschusses (G-BA) soll gendermedizinische Aspekte in klinischen Studien, Leitlinien und Richtlinien berücksichtigen.
Die Geschäfte der Spitzenfrauen Gesundheit werden von Antje Kapinsky (Techniker Krankenkasse) und Cornelia Wanke (Akkreditierte Labore in der Medizin – ALM) geführt. Zum Führungsteam gehören auch Mitglieder des Deutschen Ärztinnen- und Hartmannbundes. Die Organisation will mehr Frauen in Führung und setzt sich für ein „neues Denken im Gesundheitswesen“ ein.
„Wir fordern, dass die seit mehr als 70 Jahren im Grundgesetz verankerte Gleichberechtigung von Männern und Frauen endlich umgesetzt wird und wesentlich mehr Frauen in Führungspositionen gelangen“, sagte Kapinsky. Das sei nicht nur eine Frage der Gerechtigkeit. „Das Gesundheitssystem als Ganzes wird davon profitieren, weil Entscheidungen auf breiterer Basis getroffen werden.“ Das Gesundheitswesen stehe vor großen Herausforderungen. Es sei wichtig, die Arbeitsbedingungen und die Kultur der Zusammenarbeit so weiterzuentwickeln, dass sie bessere Karrierechancen für Frauen eröffneten. Ihre Expertise sei zu wertvoll, um sie nicht optimal zu nutzen. Zudem verbessere eine geschlechtersensible Sicht die Versorgung bei Männern und Frauen.
„Wir brauchen einen grundlegenden Change im Gesundheitswesen. Diesen können wir nur erreichen, wenn Männer und Frauen gemeinsam an neuen Lösungen arbeiten. Deshalb müssen mehr Frauen mitplanen und mitentscheiden können“, forderte Wanke. So müssten alle Organisationen, die im Bereich der gesetzlichen Kranken- und Pflegeversicherung Leistungen erbringen, gesetzlich definierte Aufgaben übernehmen oder an der Gestaltung des medizinischen und pflegerischen Leistungsangebots mitwirken, künftig auf der Führungsebene paritätisch besetzt werden. „Es ist belegt, dass Organisationen, die dies schon leben, nicht nur als innovative und zukunftsfähige Arbeitgeber wahrgenommen werden – sie weisen auch bessere Ergebnisse auf.“
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