Forschungsausgaben

Pharmabranche: Auftragsforschung wächst

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Berlin -

Mit rund 62,4 Milliarden Euro haben deutsche Unternehmen im vergangenen Jahr so viel Geld in Forschung und Entwicklung investiert wie nie zuvor. Das geht aus einer Erhebung des Stifterverbandes hervor, die am Montag veröffentlicht wurde. Demnach stiegen die Ausgaben für Forschung und Entwicklung im Vergleich zum Vorjahr um rund 9,5 Prozent. „Das ist ein großer gemeinsamer Erfolg von Staat und Wirtschaft“, sagte Bundesforschungsministerin Johanna Wanka (CDU).

Spitzenreiter bei den Investitionen ist die Automobilindustrie. Rund 21,7 Milliarden Euro gab die Branche 2015 für eigene Forschung und Entwicklung aus, heißt es in der Erhebung. Zudem vergaben die Unternehmen Forschungsaufträge für etwa 10,2 Milliarden Euro an externe Einrichtungen. Deutliche Steigerungen bei den Ausgaben habe es ferner mit rund sechs Prozent bei den Chemieunternehmen gegeben. In der Pharmabranche sei vor allem die Auftragsforschung gewachsen – die Unternehmen investierten rund 25 Prozent mehr.

Auch der Mittelstand war forschungsfreudiger: Kleine und mittlere Unternehmen mit weniger als 250 Beschäftigten gaben demnach 2015 rund 16 Prozent mehr für eigene Forschungsprojekte aus als im Vorjahr. Das sei nach Jahren der Stagnation besonders erfreulich, sagte Ministerin Wanka. „Forschung ist die Basis für Deutschlands starke Position als Technologiestandort.“ Im kommenden Jahr wolle der Bund seine Ausgaben für Forschung und Entwicklung weiter steigern.

Das Ziel der Bundesregierung, jährlich drei Prozent des Bruttoinlandsprodukts für Forschung und Entwicklung auszugeben, konnte damit 2015 erstmals umgesetzt werden. „Das Drei-Prozent-Ziel haben Wirtschaft und Staat gemeinsam erreicht, und darauf können wir stolz sein“, sagte der Präsident des Stifterverbandes, Andreas Barner. Um die Entwicklung beizubehalten, müssten nun Rahmenbedingungen wie beispielsweise eine steuerliche Förderungen von Forschungsprojekten geschaffen werden.

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