Forschung

Bio-Klebstoff für Medizin

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Wien -

Salamander, Weinbergschnecken oder Orchideen: Sie alle produzieren Klebstoffe. Diese können auch für den Menschen von Nutzen sein. In Wien hat gestern eine zweitägige Konferenz begonnen, bei der sich hundert Wissenschaftler mit solchen Bio-Klebstoffen auseinandersetzen. Einige werden – wie zum Beispiel ein Muschel-Kleber zum Verschließen kleiner Rissen einer Fruchtblase – bereits eingesetzt. 

„Wir hangeln uns Schritt für Schritt voran“, erklärt Janek von Byern, der die Konferenz organisiert. So sei immer noch unklar, welche Stoffe für die Klebrigkeit von Schneckenschleim verantwortlich seien. „Wir brauchen ein breites methodisches und akademisches Netzwerk, um unsere Klebstoffe umfassend zu charakterisieren und von der Grundlagenforschung zur Anwendung zu kommen“, ergänzt Norbert Cyran von der Universität Wien.

Vor allem in der Medizin, aber auch in der Papierindustrie oder der Kosmetik könnten biologische Klebstoffe eingesetzt werden. In vielen Produkten finden sich bisher chemische Klebstoffe. Haarspray enthalte häufig Formaldehyd, erklärt von Byern. „Das ist hochgradig giftig.“ Er und seine Kollegen arbeiten daran, dafür biologische Alternativen zu finden.

Auch in Deutschland wird an Bio-Klebstoffen geforscht. So werden seit 2014 von der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe 15 Projekte mit insgesamt 7,7 Millionen Euro gefördert.

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