Flüchtlingshilfe

Spendenbuttons aus der Apotheke

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Berlin -

250.000 Euro Spendengelder für junge Flüchtlinge: Das ist das Ziel der Initiative „Wuppertal packt an“ des örtlichen Lions-Clubs. Gegen eine Mindestspende von fünf Euro können Buttons in etwa 50 Geschäften der Stadt gekauft werden. Auch in sieben Apotheken sind die Anstecker zu haben.

Insgesamt 50.000 Buttons hat der Lions-Club anfertigen lassen. Der erste Schwung wurde bereits im Dezember in den teilnehmenden Betrieben verteilt. Mit der Spende sollen jungen Flüchtlingen Nachhilfestunden, Unterrichtsmaterialien, Deutschkurse, Alltagsgegenstände oder der Mitgliedsbeitrag im Sportverein bezahlt werden. Die Aktion ist zeitlich nicht befristet.

In der Liebig-Apotheke von Karin Kreutzer steht seit Mitte Dezember eine Spendenbox des Lions-Clubs. Buttons hat die Apothekerin ebenfalls erhalten, bisher aber noch keinen verkauft. Die Nachfrage sei nicht da, so Kreutzer. „Wahrscheinlich müssten wir selbst mehr darauf hinweisen, aber dafür haben wir keine Zeit.“

Sie geht nicht davon aus, dass sie überhaupt Anstecker verkaufen werde. „Zu Beginn waren die Kunden einfach im Weihnachtsstress – und dann kamen die Silvestervorfälle“, sagt Kreutzer. Danach habe sich die Stimmung gegenüber Flüchtlingen merklich gewandelt, auch unter ihren Kunden.

Im Wuppertaler Stadtteil Cronenberg steht die Sammelbox erst seit Anfang der Woche in einigen Apotheken. Der Herausgeber der Lokalzeitung, Meinhard Koke, hatte für die Aktion bei den Inhabern des Ortsteils geworben. In die Dorper-Apotheke hat er 50 Buttons gebracht. „Zwei oder drei haben wir schon verkauft“, sagt Inhaber Uwe Jockel.

Für ihn ist es nichts Ungewöhnliches, sich für Flüchtlinge zu engagieren. In der Nähe gibt es ein Erstaufnahmelager. In Absprache mit den ehrenamtlich tätigen Ärzten spendet er Medikamente für Flüchtlinge, deren medizinische Versorgung noch nicht von offizieller Seite übernommen wird. „Am Sonntag kam ein Säugling in Wuppertal an, der Gluten und Laktose nicht verträgt. Ich habe ihm passende Nahrung geliefert.“

Wegen der Aktion hat Jockel noch keine negativen Rückmeldungen von Kunden bekommen. Doch das Thema sei von Anfang an kontrovers diskutiert worden – nicht erst nach den Silvesterübergiffen: Manche sagten, dass sie nach dem Zweiten Weltkrieg selbst geflohen seien und dass damals noch viel mehr Menschen gekommen seien. Andere wiederum hätten Ängste, die sie selbst nicht recht definieren könnten, berichtet er.

Jockel hat über seine Zusammenarbeit mit dem Aufnahmelager persönlichen Kontakt zu Flüchtlingen. „Alle, die ich bis jetzt kennengelernt habe, waren wirklich nett“, sagt er. Allerdings gebe es Sprachprobleme. Vor kurzem habe er einige Flüchtlinge im Lager zu Läusemitteln beraten. „Ich habe Zeichnungen gemacht, um die Anwendung zu erklären“, sagt Jockel.

Sein Engagement begründet er mit dem humanistischen Gedanken. „Wir sollten keinen Menschen auf dem Mittelmeer ertrinken lassen“, sagt Jockel. Doch er findet, dass Deutschland in der Welt derzeit zu allein dasteht. „Wenn alle Länder helfen würden, würden sich die Flüchtlinge besser verteilen lassen. Es wäre für alle einfacher.“

Insgesamt sieben Wuppertaler Apotheken nehmen an der Aktion teil: Neben Dorper- und Liebig-Apotheke sind das Amboss-Apotheke, Löwen Apotheke, Parkapotheke, Rathaus-Apotheke und Wikinger Apotheke. Außerdem sind Buttons bei verschiedenen Ärzten, Supermärkten, Buchhandlungen, Banken, der Universität und der Helios-Klinik erhältlich.

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