Ölkatastrophe

Florida lädt wieder zum Baden ein dpa, 20.04.2011 09:09 Uhr

Berlin - 

Ein Jahr nach der Ölkatastrophe im Golf von Mexiko müssen sich Urlauber beim Baden an Floridas Stränden nicht um ihre Gesundheit sorgen. Wasserproben der Behörden hätten ergeben, dass Schwimmen dort unbedenklich sei, sagte Jörg Feddern von Greenpeace in Hamburg. Am 20. April 2010 war die Bohrinsel Deepwater Horizon im Golf von Mexiko explodiert und hatte damit die größte Umweltkatastrophe in der Geschichte der USA ausgelöst. Das ausströmende Öl verseuchte mehr als 1000 Kilometer Küste in den Bundesstaaten Louisiana, Mississippi, Alabama und Florida.

Inzwischen seien das Wasser in Ufernähe und die Urlaubsstrände in den betroffenen Regionen von Ölklumpen befreit worden, sagt Tilo Krause-Dünow, Geschäftsführer des Reiseveranstalters Canusa Touristik in Hamburg. Ein Jahr später spiele das Bohrinsel-Unglück bei der Urlaubsplanung der Deutschen keine Rolle mehr; die Zahl der deutschen Florida-Urlauber sei deutlich angestiegen. Die Reiseveranstalter Dertour und Tui bestätigen das.

Feddern ist skeptischer: Im Nordwesten Floridas habe er erst vor zwei Wochen dicke Ölklumpen an den Stränden gesehen. Die Werte aus Wasserproben lägen zwar unterhalb besorgniserregender Grenzen. Doch ein Großteil der Ölmassen schlummere noch im Meer und drohe bei Stürmen an Land gespült zu werden, so der Biologe. Noch jahrelang könne Öl an den Strand gespült werden. In den vergangenen Monaten seien auffällig viele tote Jungtiere oder Frühgeburten gefunden worden. Das zeige, wie schwer beschädigt das Ökosystem des Golfs ist.