Finderlohn für goldenen Löwen

Berlin -

S.O.S. aus Ingolstadt: Ein wunderschöner goldener Löwe wurde bei einem kleinen Ladetransporter-Unfall von seinem Schild gefegt. Es befand sich an der Fassade der ältesten Apotheke der Stadt. Wer den Löwen findet, kann sich freuen, der Apotheker hat 50 Euro Finderlohn in Gutscheinen ausgelobt.

Apotheker Anton Brandl von der Oberen Apotheke erzählt: „Als ich gestern morgen in die Offizin kam, lag das Schild in mehrere Teile zerbrochen vor der Tür. Ein Bäckereifahrer hat vor der Apotheke gewendet und dabei das Schild, das an der Fassade über der Tür hing, heruntergebrochen.“ Der Fahrer war geschockt. „Es hat ihm fürchterlich leid getan.“ Der Bäcker hat sich beim Apotheker entschuldigt, den finanziellen Teil erledigt die Versicherung.

Als Brandl die Teile sortierte, stellte er fest, dass ein goldener Löwe verschwunden ist. „Wir vermuten, dass er auf das Dach des Transporters gefallen ist und dass er ihn dann unterwegs während der Fahrt verloren hat.“ Jetzt hoffen in der Oberen Apotheke alle, dass der bayerische Löwe wieder auftaucht. „Vielleicht liegt er jetzt irgendwo im Straßengraben. Wenn er es überlebt hat, würden wir uns freuen, wenn er zurückkäme“, sagt Brandl.

Sein Steckbrief: Er ist aus vergoldetem Gußmaterial und 44 Zentimeter hoch. „Der Löwe ist unser traditionelles Erkennungszeichen, er schmückt die Apotheke seit 50 Jahren“, sagt Peter Winkler, Verwaltungsleiter der Apotheke. Die Obere Apotheke wurde im Jahr 1557 als öffentliche Apotheke gegründet und war bis 1800 Universitäts-Apotheke.

Wenn der Schilder-Löwe nicht wieder auftaucht, gibt es schon Plan B: „Dann müssen wir ihn nacharbeiten lassen“, so Winkler. Auch die beschädigte Fassade muss jetzt instandgesetzt werden. „Wir haben gerade erst umgebaut“, erzählt er Verwaltungsleiter. Für goldene Löwen scheint die Apothekenfassade kein glückliches Pflaster zu sein: „Innerhalb von zwei Monaten wurde er bereits zum zweiten Mal beschädigt. Beim ersten Mal war das Schild allerdings zum Glück nur leicht verbogen.“