„Irgendwann wird es zuviel“

Filiale schließt: Nachfolgersuche unmöglich

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Berlin -

Immer mehr Inhaber:innen schließen ihre Filialapotheken. Auch Axel Biese aus Niedersachsen mag nicht mehr. Aufgrund einer baulichen Situation und der personellen Lage gibt er die Apotheke Harlingerode in Bad Harzburg Ende Juni auf. „Mit 65 und einem freien Sonntag im Monat bin ich dazu nicht weiter bereit“, sagt er.

Seit 15 Jahren führt Biese die Apotheke im Harz. Anfangs habe der Beruf noch Spaß bereitet, sagt er. „Bis die Bürokratie Oberhand genommen hat.“ Das nicht-pharmazeutische Arbeiten koste mittlerweile mehr als 50 Prozent der Arbeitszeit. „Irgendwann wird es zuviel.“ Die Arbeit an eine Mitarbeiter:in abzugeben, könne er sich nicht leisten. Nachdem sein Filialleiter angekündigt hatte, sich beruflich neu orientieren zu wollen, und bei zwei PTA die Rente näher rückte, entschloss er sich, die Filiale zu schließen.

Verkauf unmöglich

Ein Verkauf kam nicht in Frage: „Ein Nachfolger würde keine Betriebserlaubnis bekommen. Das hat sich erübrigt, das habe ich schriftlich von der Kammer.“ Denn bevor Kund:innen in die Offizin gelangen können, müssen sie anderthalb Stufen überwinden. Nach der Apothekenbetriebsordnung (ApBetrO) müssen Apotheken jedoch über einen barrierefreien Zugang verfügen. Allerdings ist bei Biese der Gehweg zu schmal für die Installation einer Rampe.

Fünf Jahres-Frist für Hauptapotheke

Ende Juni wird er seine Filiale schließen. „Die Kunden sind darüber nicht erfreut, teilweise sind sogar die Tränen geflossen. Sie fragen sich, wohin sie jetzt gehen sollen. Die nächste Apotheke ist nicht fußläufig zu erreichen. Ohne Auto ist man auf Nachbarn oder öffentliche Verkehrsmittel angewiesen.“ Seine Hauptapotheke in Goslar will er noch fünf Jahre weiterführen. „Auf Nachfolgersuche bin ich noch nicht, jetzt will ich erst einmal diese schließen.“ Bis dahin bemühe er sich, sich nicht unterkriegen zu lassen.

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