Vergiftungen

Festnahmen in Tschechien

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Drei Wochen nach Beginn des Pansch-Skandals hat die Polizei in Tschechien zwei Chefs eines Giftmischerringes festgenommen. „Wir wissen, wer das Gemisch hergestellt und wer die Chemikalien zugeliefert hat“, sagte der tschechische Polizeichef.

Er warnte, dass bis zu 15.000 Liter des hochgiftigen Methanol-Gemisches im Umlauf seien. Die Flüssigkeit wurde den Ermittlungen zufolge in gefälschte Spirituosen-Flaschen abgefüllt. Seit anderthalb Wochen gilt in Tschechien ein Verkaufsverbot für harten Alkohol, um die Gefahr für die Verbraucher zu senken. Diese Maßnahme bleibt zunächst bestehen.

Den Tätern drohen Haftstrafen von 12 bis 20 Jahren. „Sie wussten, dass sie Gesundheit und Leben der Menschen aufs Spiel setzen“, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft. Die beiden Männer arbeiteten in Firmen, die Scheibenwischer-Flüssigkeit für Autos herstellen. Dadurch hatten sie laut Polizei Zugang zum Industriealkohol Methanol.

Ende August sollen die beiden Tschechen mehrere Tonnen einer gefährlichen Methanol-Mischung hergestellt und an illegale Abfüller von Schwarzmarkt-Spirituosen weiterverkauft haben. Diese verwendeten den billigen, giftigen Industriealkohol und umgingen so die Branntweinsteuer. Zehn Tonnen des Gemisches konnte die Polizei sicherstellen.

Als Hauptbeschuldigter gilt ein 42 Jahre alter Mann aus Ostrau. „Wir haben ein vollständiges Geständnis einschließlich einer Beschreibung der Tat, seiner Motive und der Funktionsweise des Verteilernetzes“, erläuterte der Sprecher.

 

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