Ein Mann wird verhört, in einem kahlen Raum. Er sieht ziemlich mitgenommen aus – was angesichts des brutalen Verhörs kein Wunder ist. Die Person, die ihn so eingehend befragt, ist vermummt und gibt sich nicht zu erkennen. So beginnt der in Berlin spielende Pharmakrimi „Dengler – Die letzte Flucht“, der am kommenden Montag um 20.15 Uhr im ZDF zu sehen ist.
Bei der Vermummten handelt es sich um die Aktivistin und Hackerin Olga (Birgit Minichmayr). Sie nimmt Dirk Assmuss (Stefan Kurt) ins Kreuzverhör, den Vorstandschef eines weltweit operierenden Pharmakonzerns. Es geht um die Wirkung eines neuen Krebsmedikamentes, das Milliardengeschäft Medikamentenhandel und um die Drittmittelfinanzierung durch Firmen, die damit die Forschung beeinflussen wollen.
Im Mittelpunkt der Handlung steht zudem Professor Dr. Bernhard Voss (Ernst Stötzner), renommierter Krebsforscher an der Berliner Universitätsklinik, der beschuldigt wird, eine Krankenschwester vergewaltigt zu haben. Die Beweislage ist erdrückend. Doch offenbar ist das Ziel, den unbequemen Mediziner aus dem Weg zu räumen, weil der sich mit der Pharmalobby angelegt hat.
Da die gegen ihn ermittelnde Kommissarin Finn Kommareck (Jenny Schily) befangen ist (ihr Mann hat Lungenkrebs), wird der ehemalige BKA-Zielfahnder und jetzige Privatdetektiv Georg Dengler (Ronald Zehrfeld) eingeschaltet. Dengler ist alsbald auf die Hilfe der geheimnisvollen Olga angewiesen. Sie kennt ihn nicht, aber er kennt sie nur zu gut, denn er war früher ihr Zielfahnder.
Der erste „Dengler“-Film von Regisseur Lars Kraume ist die Verfilmung des gleichnamigen Krimis von Wolfgang Schorlau (64). Er greift gerne brisante und politische Themen auf: Leiharbeit, Kampf um das Wasser, Afghanistan-Krieg. Derzeit arbeitet er an seinem achten Buch – über den NSU-Skandal. Auch die Filme sind als Reihe angelegt, die nächste Folge beschäftigt sich mit dem Thema Massentierhaltung. Man darf also gespannt sein.
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