DGUV und Inhaber warnen

Fake-E-Mail: 330 Euro für Präventionsmodul

, Uhr aktualisiert am 07.04.2025 11:44 Uhr
Berlin -

Die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) warnt vor gefälschten E-Mails. Die Schreiben werden auch an Apotheken geschickt und fordern „Handlungsbedarf“. Angeblich geht es um die Einführung eines digitalen Präventionsmoduls, das verpflichtend sei. Die Kosten: knapp 330 Euro.

In dem Schreiben wird zur Teilnahme an dem Modul aufgefordert. Angeblich gebe es eine „gesetzliche Grundlage und Verpflichtung“, heißt es. „Die Teilnahme am Präventionsmodul ist verbindlich und basiert auf den §§ 14, 15 und 17 SGB VII sowie der überarbeiteten DGUV Vorschrift 1 – Grundsätze der Prävention.“ Es solle bis spätestens 30. September 2025 vollständig durchgeführt sein. „Eine Nichtteilnahme kann gemäß § 209 SGB VII als Ordnungswidrigkeit geahndet werden.“

Italienische IBAN genannt

Für die Bereitstellung und Nutzung des Präventionsmoduls werde im Jahr 2025 ein Pauschalbeitrag erhoben. Die rund 330 Euro sollen an ein italienisches Konto überwiesen werden. Als Kontoinhaber wird die Berufsgenossenschaft Nahrungsmittel und Gastgewerbe genannt. Die Beträge fallen je nach Empfänger unterschiedlich aus, genauso wie das Land des Banksitzes.

Die Mails und ihre Anhänge erwecken laut DGUV den Eindruck, von der Unfallversicherung beziehungsweise der Berufsgenossenschaft zu stammen. „Sie sind aber nicht echt.“ Die Logos von DGUV und BGN sowie die Unterschrift des DGUV-Hauptgeschäftsführers Dr. Stefan Hussy seien darin missbräuchlich verwendet worden. Ein so genanntes Präventionsmodul der DGUV existiere nicht.

Rechtliche Schritte empfohlen

Die DGUV hat rechtliche Schritte eingeleitet. „Betroffene, die bereits Zahlungen geleistet haben, werden gebeten, ebenfalls Anzeige zu erstatten.“ Informationen dazu gebe es über das Service-Center der BGN.

Bislang richteten sich die Mails an Betriebe aus dem Gastgewerbe. „In den bisher bekannt gewordenen Fällen handelt es sich um Mitgliedsbetriebe der BGN, möglicherweise sind jedoch auch weitere Branchen betroffen“, so die DGUV. Jetzt sind auch Apotheken angeschrieben worden. Das Schreiben war etwa an einen Betrieb in Hessen adressiert.

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