Versandapotheken

Fälscher werben mit Apotheker-Präsident Patrick Hollstein, 21.05.2010 15:30 Uhr

Berlin - 

Der europäische Apothekerverband PGEU ist Opfer illegaler Versandhändler geworden: Als „The Canadian Neighbor Pharmacy“ boten die Fälscher online Arzneimittel an. Die zugehörige Website war in Russland registriert - und angeblich von PGEU zertifiziert. „Alle angebotenen Arzneimittel gelten als von PGEU freigegeben“, warben die Händler. Auch vier nordamerikanische Zertifizierungsstellen sollen die Website genehmigt haben.

Beim Klick auf das PGEU-Logo wurde man auf ein angebliches PGEU-Zertifikat weitergeleitet, dass die gefälschte Unterschrift von PGEU-Präsident Filip Babylon trug. Seit gestern ist die Website nicht mehr erreichbar.

PGEU-Generalsekretär John Chave nahm den Vorfall zum Anlass, um in Richtung Gesundheitsausschuss des EU-Parlaments auf das Fälschungsproblem von Gütesiegeln hinzuweisen: Es sei wichtig, Kunden legaler Internetapotheken Sicherheit zu geben; die Erfahrungen zeigten aber, wie leicht auch Zertifikate gefälscht werden könnten. Man dürfe es nicht den Verbrauchern überlassen, zwischen echten und gefälschten Zertifikaten zu unterscheiden. Vielmehr müssten die technischen Voraussetzungen für fälschungssichere Siegel geschaffen werden.