Expertin: Mitarbeiter auf Überstunden ansprechen dpa, 15.10.2015 13:44 Uhr
Machen Mitarbeiter ständig Überstunden, sollten Vorgesetzte sie darauf ansprechen. Mancher ist nicht nur engagiert bei der Sache, sondern läuft Gefahr, krank zu werden. Psychologen sprechen dann von Arbeitssucht. Zwischen starkem, gesundem Engagement und destruktivem Verhalten zu unterscheiden, ist jedoch nicht leicht, sagt Professor Dr. Ute Rademacher. Anzeichen für Arbeitssucht sind, wenn jemand unruhig wird, nicht arbeiten kann und zum Beispiel trotz Krankheit zur Arbeit kommt. Arbeitssüchtige vernachlässigen andere Lebensbereiche zugunsten ihres Jobs und halsen sich selbst freiwillig immer mehr Arbeit auf, so die Professorin in der Zeitschrift „Personal Magazin“.
Auf Dauer führt Arbeitssucht zu Unzufriedenheit und macht krank. Gefährdet sind vor allem Mitarbeiter, die aus ökonomischen Gründen keine Alternative haben oder die von ihrer Persönlichkeit dazu neigen, sich zu verausgaben. Ein Grund kann auch sein, dass sie mit einer Belohnung zu einem späteren Zeitpunkt rechnen. Gibt es in der Abteilung jemanden, der so ist, sind die Chefs gefragt. Sie sollten Mitarbeiter ermutigen, zwischen wichtigen und unwichtigen Aufgaben zu unterscheiden und bei weniger wichtigen Fünfe einmal gerade lassen zu sein. Außerdem sollten Chefs klare Zielvorgaben machen und kein Lob spenden, wenn jemand über das Ziel hinausschießt.