Krankenhaushygiene

Experten rechnen mit 30.000 MRSA-Toten

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In Deutschland sterben nach Angaben von Experten bis zu 30.000 Patienten pro Jahr an Krankenhausinfektionen - doppelt so viele wie bisher angenommen. Die „Bild“-Zeitung hatte über eine entsprechende Stellungnahme der Deutschen Gesellschaft für Krankenhaushygiene (DGKH) berichtet. Im Januar hieß es aus Koalitionskreisen, dass jährlich 15.000 Patienten an den Folgen von Infektionen mit multiresistenten Erregern (MRSA) sterben.

In ihrer Stellungnahme bezeichnen die Hygiene-Experten die bisherigen Zahlen zu Krankenhausinfektionen mit resistenten Erregern als „extrem niedrig“. Sie beruhten auf einer Studie aus den 90er Jahren. Dort seien nicht alle Infektionswege berücksichtigt worden. Darüber hinaus gäbe es auch in Reha-Kliniken und Arztpraxen mit ambulanten Operationen behandlungsbedingte Infektionen. Statt der bisher angenommenen bis zu 600.000 Infektionsfälle müsse von mindestens 700.000 Fällen jährlich ausgegangen werden.

Mit einem neuen Gesetz will die Bundesregierung alle Bundesländer zu Hygieneverordnungen verpflichten. Bisher haben erst sieben Länder solche Verordnungen. Ärzte und Kliniken sollen Empfehlungen des Robert Koch-Instituts (RKI) strenger umsetzen. Am RKI ist die Kommission „Krankenhaushygiene und Infektionsprävention“ angesiedelt. Außerdem will der Bund überflüssige Antibiotika-Behandlungen eindämmen, um Resistenzen zu vermeiden.

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