Alkoholabhängigkeit

Experten fordern Werbeverbot dpa, 13.11.2007 11:54 Uhr

Mannheim - 

Die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) fordert ein Werbeverbot für alkoholische Getränke. Alkohol sei ein Zellgift und bewirke Abhängigkeit. Für ein nachweislich gefährliches Produkt dürfe nicht geworben werden, erklärte die DHS. Außerdem sei Alkohol in Europa die dritthäufigste Ursache für Gesundheitsstörungen. „Die durch Alkohol verursachten Kosten sind höher als der mögliche ökonomische Nutzen“, so die DHS. Die Politik müsse Maßnahmen für weniger Alkoholkonsum ergreifen. Die DHS vertritt 26 bundesweit tätige Organisationen der Suchtkrankenhilfe.

Alle Bemühungen um eine Verringerung alkoholbedingter Probleme und Schäden in Deutschland würden „durch die Alkoholindustrie konterkariert“, kritisierte DHS-Geschäftsführer Rolf Hüllinghorst. „Ihr geht es einzig und allein darum, mehr Alkohol zu verkaufen und neue Zielgruppen zu gewinnen.“ Gemeinsam mit der Werbewirtschaft werde wider besseren Wissens alles versucht, den Alkoholkonsum als Normalität darzustellen und immer mehr Gelegenheiten des täglichen Lebens mit alkoholischen Getränken in Verbindung zu bringen.