Pflegestreik

Exkremente für Abgeordnete

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Mit einem „Scheiß-Streik“ machen derzeit Beschäftigte im Bereich der ambulanten Pflege und persönlichen Assistenz von Behinderten auf äußerst unkonventionelle Art und Weise auf die schlechten Arbeitsbedingungen in ihrer Branche aufmerksam. Unter dem Motto: „Für das Geld machen wir den Scheiß nicht mehr ... weg!!!“ protestieren seit Anfang der Woche Pflegekräfte gegen „ständige Lohnabsenkungen, Reallohnverluste und katastrophale Arbeitsbedingungen.“

Auf ihrer Internetseite fordern die Initiatoren der Aktion alle Pflegekräfte dazu auf, sich in Apotheken Kotröhrchen zu besorgen und diese mit Exkrementen zu befüllen. Per Post sollen die Stuhlproben dann an „private und gemeinnützige Pflegedienstanbieter, an die paritätischen Wohlfahrtsverbände, politischen Entscheidungsträger, Zeitarbeitsfirmen und Krankenkassen“ geschickt werden, die für die „skandalösen Zustände“ im Pflegebereich der persönlichen Assistenz verantwortlich sind.

„Wir werden den täglich anfallenden Scheiß nicht mehr einfach still schweigend entsorgen, sondern den Scheißefluss unmittelbar zu all den Akteuren umleiten, die für die zunehmend beschissenen Arbeitsbedingungen in diesem Sektor verantwortlich sind“, so die Ankündigung der Organisatoren.

Die Unabhängige ArbeitnehmerInnenvertretungen in der Persönlichen Assistenz (UAPA) hatte zu dieser ungewöhnlichen Protestaktion aufgerufen. Auf der gestrigen Eröffnungskundgebung vor der Berliner Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales wurden die ersten Kotröhrchen für den Versand fertig gemacht. Die Aktion soll nach Angaben der Initiatoren noch bis zum 27. Mai laufen. Unterstützt wird der Streik von einer Reihe linker Gruppierungen sowie der Bundestagsfraktion der Linken.

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