EU-Kommission

EU-Netzwerk zur Krebsbekämpfung

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Im Kampf gegen Krebs will die EU-Kommission Behörden, Industrie und Wissenschaft der Mitgliedstaaten besser vernetzen. „Krebs ist noch immer die zweithäufigste Todesursache in der EU. Jedes Jahr wird bei 3,2 Millionen Menschen Krebs diagnostiziert“, sagte EU-Gesundheitskommissarin Androulla Vassiliou. Da die Menschen im Schnitt immer älter würden, nähmen die Zahlen zu. Die Kommissarin regte eine „Europäische Partnerschaft“ bis zum Jahr 2013 an.

So könnten Doppelarbeit vermieden und die bestehenden Ressourcen besser eingesetzt werden. Schon diesen September soll es in Brüssel eine Konferenz von Experten aus der gesamten EU geben. Die Kommission hofft, dass weitere derartige Treffen folgen werden. Teilnehmen sollen Vertreter von Nichtregierungsorganisationen, Patientengruppen, Krankenkassen, Pharmaunternehmen, Behörden und der Wissenschaft. Vassiliou ist allerdings auf die freiwillige Kooperation von Mitgliedstaaten und Industrie angewiesen.

Die Sterblichkeitsrate unterscheide sich in den verschiedenen EU-Ländern bislang erheblich, sagte Vassiliou. „Im am meisten betroffenen Land ist sie doppelt so hoch wie im am wenigsten betroffenen.“ In Zypern lag die Todesrate im Jahr 2007 bei 120 Fällen je 100.000 Einwohner, in Ungarn waren es 240 Fälle. In Deutschland lag die Zahl bei 160. Mit einheitlichen Daten und besserem Informationsaustausch sollen die Ursachen für diese Unterschiede gefunden werden. „Wir müssen wissen, ob wir zum Beispiel bessere Behandlung brauchen oder bessere Ernährung“, sagte Vassiliou.

Das neue Netzwerk soll sich vor allem um Früherkennung, beste Behandlungsformen, Zusammenarbeit in der Forschung und vergleichbare Daten über Krebsfälle kümmern. „Am Ende sollen alle Mitgliedstaaten über nationale Krebspläne verfügen“, sagte Vassiliou. Bis zum Jahr 2013 hat die EU bereits 265 Millionen Euro für die die Krebsforschung zur Verfügung gestellt. Weitere 100 Millionen Euro sollen hinzukommen.

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