Etwas zu gierig APOTHEKE ADHOC, 28.09.2019 15:00 Uhr
Der Samstag ist auf der Expopharm traditionell der stärkste Tag der Jäger und Sammler. Dann überrennen besonders viele Apothekenteams die Messe und die Aussteller verteilen die Give-Aways mit vollen Händen. Doch am CGM-Stand sah man sich genötigt, bei der Mitmachaktion einen Warnhinweis anzubringen.
Zur CompuGroup Medical (CGM) gehört das Softwarehaus CGM Lauer, ehemals Lauer-Fischer. Der EDV-Anbieter will – wie alle Mitbewerber – die Apotheken fit machen für die bevorstehende Einführung des E-Rezepts. Bis Ende September 2020 müssen alle Apotheken an die Telematikinfrastruktur (TI) der Gematik angeschlossen sein. So sieht es das Digitalisierungsgesetz von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) vor.
CGM bietet den Apotheken eine Paketlösung an. Zur Ausstattung gehören ein Konnektor KoCoBox und zwei eHealth-Kartenlesegeräte. Um mit den Installationen vor dem Stichtag nicht unter Zeitdruck zu geraten, wurden die Apotheken mit Frühbucherrabatten gelockt. Die Expopharm sollte natürlich genutzt werden, um weitere Überzeugzungsarbeit zu leisten.
Und um die Erfolge des Vertriebsteams sichtbar zu machen, gibt es am CGM-Stand einen großen Glascontainer. Weiße und rote Glasmurmeln präsentieren darin die bereits an die TI angeschlossenen Ärzte und überzeugten Apotheker. 56.000 weiße Kugeln stehen für die erfolgten Installationen. Zum Messestart am Mittwoch lagen darauf 380 rote Kugeln – die bereits überzeugten Apotheker. Am Samstagmittag waren es schon mehr als 500. Das Spiel: Wer unterschreibt, darf seine Kugel einwerfen.
Doch das hat nicht jeder Besucher gleich verstanden. Da an vielen Ständen Süßigkeiten oder kleine Knabbereien verteilt werden, griffen mehrere Besucher in die Glasbecher und fischten sich eine rote Kugel. Nachdem es zu einigen schmerzhaften Erlebnissen mit den Glasmurmeln gekommen war, brachte das CGM-Team vorsichtshalber ein Schild an: „NICHT ESSBAR!“