Protest in der Oberpfalz

„Es geht um eine bessere Zukunft für die Apothekerschaft“

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Berlin -

Martin Wolf, Inhaber der Rosen-Apotheke im bayerischen Vohenstrauß, ist froh, dass Kollegialität in der ländlichen Region großgeschrieben wird und für Konkurrenzgedanken kein Platz gelassen wird. Man ist sich schlichtweg einig. So ist auch klar, dass sich die Oberpfalz mit über 99 Prozent am morgigen Protestvorhaben beteiligt.

„Man ist ja froh, dass es den Nachbarn oder die Nachbarin gibt“, berichtet Wolf. „Sonst müsste man noch mehr Notdienste machen.“ Von der bundesweiten Schließungswelle ist bekanntermaßen auch Bayern nicht verschont geblieben. Insbesondere die Arzneimittelversorgung in den ländlichen Regionen wurde dadurch geschwächt.

„Wir haben hier in der Oberpfalz allesamt schnell verstanden, worum es bei dem Protest geht. Da bin ich tatsächlich stolz drauf und sehr froh drum. Letztlich liegt die Entscheidung ja bei jedem selbst, aber sofort war für alle klar, dass sie sich am Protest beteiligen werden.“

Mitmachen heißt Schließen

Aus Sicht des Apothekers verhält es sich in ganz Deutschland gleich: „Wenn man zufrieden ist mit der Situation, so wie sie jetzt ist, dann braucht man natürlich nix machen. Dann braucht man den Forderungen auch keinen Rückenwind geben. Aber wenn diese Forderungen einem aus der Seele sprechen, dann muss man sie mit unterstützen und ganz einfach mitmachen. Und mitmachen heißt eines: Schließen! Das ist für mich absolut selbstverständlich.“

Nur könne sich Wolf kaum vorstellen, dass es momentan überhaupt auch nur einen einzigen Menschen aus der Apothekerschaft gibt, den die aktuelle Lage nicht interessiert und frage sich deshalb, wie es Leute geben könne, die sich dem Protest nicht anschließen. „Es wollen doch im Grunde alle, dass sich etwas tut und dass wir Gehör finden.“

Über 99 Prozent Beteiligung

In der Oberpfalz liege die Quote zur Protestbeteiligung bei über 99 Prozent. Wolf betont: „Es ist natürlich auch wichtig, dass sich regional zusammengetan wird und der Stein somit ins Rollen gebracht wird. Die Leute müssen miteinander reden.“ Es gebe nur jetzt diese eine Chance, sich zum bundesweiten Protest kollegial zusammenzustellen. Zu befürchten sei, dass sich Zögerer von Protestverweigerern eventuell anstecken lassen. „So etwas schwächt die ganze Bewegung. Für alle, die sich unter anderem für ein besseres Honorar einsetzen, ist es wie ein Dolchstoß in den Rücken, wenn Kolleg:innen nicht mitmachen.“

Gemeinsam Druck auf Politik ausüben

Leider könne man mit der Politik nicht „verhandeln“. Die Politik entscheide und mache, was sie wolle. Deswegen sei jetzt Druck notwendig. „Es gibt auch überhaupt keinen Grund, nicht mitzumachen. Unser Gremium hat bestimmt und ruft zum Protest auf. Die haben nun mal das Sagen. Da kann man nicht dagegensprechen, nur weil man selber den Protest ein bisschen anders gestaltet hätte. Da muss man kompromissbereit sein – wie immer im Leben. Es geht um eine bessere Zukunft für die Apothekerschaft. Da gibt es nur Mitmachen.“

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