Infektionskrankheiten

Erster Cholera-Fall in den USA dpa, 18.11.2010 15:02 Uhr

Berlin - 

Die hoch ansteckende Cholera aus Haiti hat nach der Dominikanischen Republik nun auch die USA erreicht. Medienberichten zufolge wurde die gefährliche Durchfallerkrankung in Florida bei einer Frau bestätigt, die kürzlich aus Haiti zurückgekehrt war. Zuvor war die Infektion bereits bei einem 32-Jährigen in der Dominikanischen Republik entdeckt worden. In Haiti starben bislang 1100 Menschen an der Cholera, wie die Panamerikanische Gesundheitsorganisation (PAHO) berichtete.

Die amerikanische Patientin sei bereits wieder aus dem Krankenhaus entlassen, meldete der US-Sender CNN. Es gehe ihr gut. Eine Ausbreitung der Seuche in Florida ist nach Angaben der Gesundheitsbehörden unwahrscheinlich. In Florida werden nach einem Bericht der Zeitung „Miami Herald“ allerdings weitere Fälle erwartet. Mehr als 240.000 Haitianer leben in dem US-Bundesstaat. Zwischen Haiti und Miami verkehren täglich mehrere Flüge.

Nach Angaben der PAHO sind sieben von zehn haitianischen Verwaltungsbezirken von der Seuche betroffen. Seit Ausbruch der Krankheit am 19. Oktober seien mehr als 18.000 Patienten in Krankenhäusern behandelt worden. In der Hauptstadt Port-au-Prince registrierte die PAHO bislang 953 Klinikpatienten und 46 Choleratote.

Unterdessen teilte der frühere US-Präsident Bill Clinton in Washington mit, seine Stiftung werde Haiti 1,5 Millionen Dollar (1,1 Millionen Euro) zur Bekämpfung der Cholera spenden. Clinton ist Mitvorsitzender der Kommission zum Wiederaufbau Haitis. Die Hauptstadtregion um Port-au-Prince war bei einem schweren Erdbeben im Januar zerstört worden. Die internationale Gemeinschaft will den Wiederaufbau des Karibikstaates mit zehn Milliarden Dollar unterstützen.