Langjährige Angestellte übernimmt

Erst PTA, jetzt Inhaberin

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Berlin -

Peter Isenbort hat eine Nachfolgerin für seine Ärztehaus-Apotheke gefunden. Der 79-Jährige übergab die Adler Apotheke am Klinikum in Gütersloh an eine langjährige Angestellte. „Uns verbindet mehr als 14 gemeinsam verbrachte Jahre in der Apotheke“, sagt seine Nachfolgerin Sabine Schöning. Die 42-Jährige wusste bereits nach ihrem halbjährigen Praktikum in der Industrie, dass sie kein Büromensch ist, sondern etwas für Menschen tun will.

Ein halbes Jahr nach ihrem Einstieg in Isenborts Apotheke in der Innenstadt, wechselte Schöning in die neu gegründete Adler Apotheke am Klinikum. „Ich war von Anfang an dabei“, sagt sie. Zwischenzeitlich leitete sie den Betrieb als Filiale. Die Entscheidung zur Übernahme sei lange gereift. „Irgendwann weiß man, dass es jetzt passt.“ Seit Juli führt sie den Betrieb und ist ihrem Team und der Familie für den Rückhalt dankbar.

Spaß bei PTA-Ausbildung

An eine Karriere als selbstständige Apothekerin dachte sie nach dem Abitur lange nicht. Zum Pharmaziestudium drängte sie ihr erster Chef. Damals war Schöning gerade in der Ausbildung zur PTA. „Das hat mir richtig Spaß gemacht, ich hatte tolle Lehrer und Interesse am Beruf. Mir lag das einfach.“ Sie ließ sich überzeugen, das Studium dranzuhängen. Der Apotheke blieb sie in den Semesterferien immer treu.

Doch als Pharmazeutin im Praktikum (PhiP) wollte sie auch einmal Industrieluft schnuppern. In der Qualitätssicherung bei AstraZeneca verbrachte sie sechs Monate. „Ich wollte wissen, wie es ist.“ Die Arbeit sei auch interessant gewesen. „Mir hat das an sich gut gefallen. Aber ich habe mich dabei erwischt, wie ich im Büro saß und auf das Klingeln von Kunden gewartet habe.“

Apotheke ist „Dienst am Menschen“

Apotheke vor Ort liege ihr – auch wenn es Herausforderungen wie die Bürokratie gebe. „Natürlich sind viele Sachen lästig und doof.“ Erst kürzlich fertigte sie für eine Mutter, die mit ihrem Kind gerade aus dem Krankenhaus kam, eine individuelle Rezeptur an. „Hier kann ich Menschen etwas Gutes tun, das Soziale ist mir wichtig.“ Bei Isenbort fand sie nach dem Studium die gleichen Ansichten. „Wir haben das gleiche Werteverständnis und Menschenbild. Es passte von Anfang an. Wir beide verstehen die Dienstleistung Apotheke als Dienst am Menschen.“

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