Nachwuchsgewinnung

Erst Bubble-Tea, dann Pharmaziestudium

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Berlin -

Apotheken suchen händeringend Nachwuchs, doch wie begeistert man Abiturient:innen für Pharmazie? Rebecca Enulescu und El´za Galieva, Studentinnen im 2. beziehungsweise 4. Jahr an der Martin-Luther-Universtität in Halle/Saale, entführten 13 Schülerinnen in die praktische Welt der Chemie. Um sie für das Studium zu begeistern, wurde ein Kultgetränk als Türöffner benutzt.

Was hat Bubble-Tea mit dem Pharmaziestudium zu tun? Auf den ersten Blick nicht viel, aber im Rahmen des Mint-Korrespondenzzirkels der Martin-Luther-Universität kam er Ende Oktober zum Einsatz, um Schülerinnen der 11. und 12. Klasse Lust auf das Fach zu machen: „Wir wollen anschaulich demonstrieren, wie sich Substanzen verbinden und auch trennen. Dafür eignet sich das Herstellen von Bubble-Tea bestens“, erklärt Enulescu.

Nachdem sich die Schülerinnen ihren Tee gemixt und die Bubbles aus Pfirsich- und Kirschsaft hergestellt hatten, brachte ihnen Dr. Bernd Rattay das Studium und die späteren Berufsmöglichkeiten näher. Der Vizepräsident der Apothekerkammer Sachsen-Anhalt erläuterte, was alles zu einem Pharmaziestudium gehört und welche Tätigkeitsbereiche sich dem Apotheker eröffnen. „Wir nutzen jede sich bietende Chance, für das Pharmaziestudium zu werben. Und durch die tatkräftige Unterstützung der Fachschaft Pharmazie kann authentisch gezeigt werden, mit wie viel Erfolg und Leidenschaft das Studium absolviert wird.“

Enulescu ließ die Schülerinnen, die aus ganz Deutschland an die Universität angereist waren, zusätzlich Kräuter bestimmen. Basilikum und Schnittlauch kannten noch alle, bei Kerbel, Thymian und Rosmarin dauerte die Bestimmung dagegen schon etwas länger. „Die Kräuter dienen als Basis für Hustensaft oder für Tees. Auch als Verdauungshilfen können sie eingesetzt werden“, erklärte Enulescu, warum sie die Kräuter ausgewählt hatte, die beispielsweise zu Kapseln, Granulaten oder Sirupen verarbeitet werden.

Hier schloss Rattay an und stellte die großen Fachgebiete der Pharmazieausbildung vor. So werden Pharmazeutische Technologie, Pharmazeutische Biologie, Pharmazeutische Chemie, Pharmakologie und Klinische Pharmazie gelehrt. Der fertige Apotheker ist der Experte für Arzneimittel, der nicht nur in Apotheken, auch in der pharmazeutischen Industrie, bei der Bundeswehr, in der Forschung, bei Krankenkassen oder Behörden gefragt ist.

Der Ausflug in die praktische Welt der Pharmazie überzeugte die Jugendlichen. Sie hatten einen ersten Eindruck vom Studium erhalten. Einige Teilnehmerinnen äußerten, sich ein Pharmaziestudium vorstellen zu können. Eine junge Frau schwenkte konkret um und wollte ihr angedachtes Chemiestudium zugunsten der Pharmazie eintauschen.

„Für uns als Kammer zeigt sich einmal mehr, wie wichtig es ist, das Pharmaziestudium in die Öffentlichkeit zu tragen. Denn der Apothekerberuf ist heute ein Mangelberuf und damit ergeben sich später beste Berufsaussichten“, gab Rattay den Schülerinnen mit auf den Weg.

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