Weltaidskonferenz

Ernährung wichtig für Therapie

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Die weltweit steigenden Nahrungsmittelpreise sind nach Einschätzung von Experten ein großes Problem für HIV-Infizierte und Aidskranke. Dies ist eines der Ergebnisse der am Freitag zu Ende gegangenen 17. Weltaidskonferenz in Mexiko. Dem HIV- und Aids-Koordinator für Lateinamerika bei der Hilfsorganisation World Vision, Ramon Soto, zufolge haben schlecht ernährte HIV-Patienten größere Probleme mit den Medikamenten und seien häufiger gezwungen, die Behandlung zu unterbrechen. Studien zeigten auch, dass die Übertragung des Immunschwächevirus von Müttern auf Kinder durch Mangelernährung gefördert werde.

Da nach wie vor keine Wunderwaffe gegen die Krankheit in Sicht sei, stehe die Weltgemeinschaft in der Aidsbekämpfung vor neuen und größeren Herausforderungen, sagte Jeffrey O'Malley, Direktor der HIV/Aids-Gruppe des Entwicklungsprogramms der Vereinten Nationen. „Das Kopfzerbrechen über einen Impfstoff gegen HIV/Aids ist immer komplexer geworden“, sagte er. Manche führende Aidsexperten bezweifeln mittlerweile, dass es überhaupt einmal einen HIV-Impfstoff geben wird.

Die Aidskonferenz endete daher mit dem eindringlichen Appell, Aufklärung und gezielte Vorbeugeprogramme gegen die Immunschwäche zu stärken. Mangels bedeutender medizinischer Fortschritte im Kampf gegen die Krankheit standen vor allem die Menschenrechte der betroffenen Gruppen, soziale Fragen und die Behandlung von Aidskranken im Fokus. Insgesamt forderte die Konferenz, für den Kampf gegen Aids müsse mehr Geld zur Verfügung gestellt werden.

Die Hilfsorganisation Oxfam International kritisierte die Konferenz, da sie ohne klaren Plan und ohne neue Anstöße für die Erreichung des Millenniumsziels, Behandlung für alle Infizierten zu ermöglichen, zu Ende gegangen sei. „Zu sagen, wir seien enttäuscht, ist eine Untertreibung“, sagte Oxfam-Vertreter Robert Fox.

Die nächste Weltaidskonferenz findet im Juli 2010 in Wien statt. Dort wird sich zeigen, ob der erste Teil des UN-Millenniumsziels gegen Aids erreicht werden kann, alle Bedürftigen weltweit mit lebensverlängernden Medikamenten zu versorgen. Heute bekommt nur etwa jeder dritte HIV-Patient, bei dem die Präparate nötig wären, diese Mittel.

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