Hygieneskandal

Ermittlungen gegen Klinik eingestellt

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Nach dem Hygiene-Skandal um verunreinigtes OP-Besteck im Klinikum Fulda hat die Staatsanwaltschaft ihre Ermittlungen teilweise eingestellt. Es habe sich kein hinreichender Tatverdacht einer Straftat ergeben, so die Behörde. Das betreffe aber nur die Vorfälle bis Januar. Die im April aufgetauchten, neuen Vorwürfe wegen nicht einwandfreier Instrumente werden gesondert geprüft.

Der nicht zum ersten Mal in die Kritik geratenen Klinik in Osthessen wurde vorgeworfen, gegen das Medizinproduktegesetz verstoßen zu haben. Die nicht ordnungsgemäße Reinigung und Desinfektion zum Beispiel von Scheren und Klemmen stelle aber nur eine Ordnungswidrigkeit dar. Das Verfahren wurde deshalb an das zuständige Regierungspräsidium Kassel abgegeben.

Nach Angaben der Staatsanwaltschaft war das Besteck bei zwei Operationen im September und Oktober 2010 verschmutzt. Nach Ansicht der Ermittler ist bislang nicht bekannt, dass Patienten durch die Hygiene-Mängel geschädigt wurden. Der Anfangsverdacht wegen fahrlässiger Körperverletzung habe sich nicht erhärtet.

Nachdem der Skandal im Januar bekannt wurde, war das Klinikum zurück auf dem Weg zur Normalität - bis im April erneut Hygiene-Pannen öffentlich wurden. Es seien mindestens zwölf Patienten mit nicht-sterilisierten Instrumenten operiert worden, hieß es. Mit der Prüfung der neuen Fälle ist die Behörde noch beschäftigt. Die Klinik schloss Sabotage nicht aus.

2007 hatte es bereits einen Salmonellen-Skandal am Klinikum Fulda gegeben. Danach wurden auch Legionellen entdeckt.

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