Hausdurchsuchung

Ermittlungen gegen Kassen-Chef dpa, 16.12.2009 10:22 Uhr

Kiel - 

Die Staatsanwaltschaft Kiel hat gestern 27 Geschäfts- und Wohnräume in sieben Bundesländern wegen Ermittlungen gegen einen Krankenkassen-Chef durchsuchen lassen. „Hintergrund ist der Verdacht der Vorteilsannahme, der Untreue in einem besonders schweren Fall, des Vorenthaltens von Beiträgen zur Sozialversicherung und der Steuerhinterziehung“, teilte die Behörde mit. Ermittelt werde gegen den Vorsitzenden einer Krankenkasse und gegen mutmaßliche Mittäter.

Einer Sprecherin der IKK Nord zufolge handelt es sich um die IKK-Direkt. Gegen wen sich die Vorwürfe richten, könne sie nicht sagen, erklärte die Sprecherin. Die IKK Direkt war Anfang 2009 mit der Techniker Krankenkasse (TK) zur größten deutschen Krankenkasse fusioniert.

Staatsanwalt Uwe Wick wollte zu Namen von Verdächtigen keine Angaben machen. In der Mitteilung hieß es lediglich, es handele sich um einen Verdächtigen, der gegenwärtig Chef einer Krankenkasse sei und zuvor eine andere geleitet habe.

Zuvor waren dem früheren Chef der IKK-Direkt in einem Prüfbericht des Bundesversicherungsamtes (BVA) schwerwiegende Verfehlungen bei der Kieler Kasse vorgeworfen worden. Die Aufsichtsbehörde hatte bei einer Prüfung in einigen Bereichen der IKK-Direkt gravierende Mängel festgestellt und bei der Staatsanwaltschaft Kiel Strafanzeige wegen Verdachts der Untreue gegen Unbekannt gestellt. Der Bericht war im Mai bekannt worden.