Abrechnungsbetrug

Ermittlungen gegen Apotheker

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Ein Berliner Apotheker sowie sieben HIV-Patienten aus Berlin und weiteren Bundesländern sollen Abrechnungsbetrug im großen Stil begangen und einen Schaden von rund zehn Millionen Euro verursacht haben. Ermittler des Berliner Landeskriminalamts haben am Mittwoch und Donnerstag in Berlin, Fulda und Kiel zehn Wohnungen durchsucht und acht Haftbefehle vollstreckt. Dies teilten Polizei und die Generalstaatsanwaltschaft Berlin mit.

Nach Angaben der Beamten haben die festgenommenen Patienten jeweils mehrere Ärzte aufgesucht, um so Rezepte weit über dem tatsächlichen Bedarf zu erhalten. Um an die Verordnungen zu gelangen, hätten die Patienten einen regelrechten „Ärzte-Tourismus“ entwickelt, so die Ermittler.

Der Apotheker, der die K.-Apotheke betreibt, soll die Rezepte aufgekauft und bei den Kassen abgerechnet haben, ohne jedoch die Medikamente abzugeben. Der Wert pro Verordnung betrug laut Behörden im Schnitt rund 2000 Euro.

Bei den Ermittlungen wurden mehrere hochwertige Autos und andere Gegenstände im Gesamtwert von rund 200.000 Euro sichergestellt. Zurzeit werden die beschlagnahmten Beweismittel, darunter vor allem Rezepte, ausgewertet. Der mutmaßliche Betrug könnte noch größere Ausmaße annehmen: Die Ermittler gehen davon aus, dass Verfahren gegen weitere Personen eingeleitet werden.

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