E-Rezept: Apotal wirbt bei BVB-Bayern Hagen Schulz, 05.08.2019 12:28 Uhr
Mehr als acht Millionen Menschen sahen im Stadion und an den Fernsehgeräten zu, als sich am Samstag Borussia Dortmund und Bayern München im Supercup duellierten. Zu den Gästen im Signal Iduna Park zählte auch der gebürtige Westfale und amtierende Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU). Diese große Bühne nutzte die Versandapotheke Apotal, um auf den Werbebanden auf sich aufmerksam zu machen und für das e-Rezept zu werben.
„Schicken Sie uns Ihr Rezept… und bald Ihr e-Rezept!“ war beim Supercup auf den Werbeflächen des Dortmunder Stadions zu lesen. Seit mehr als zehn Jahren ist Apotal mittlerweile im Sportsponsoring aktiv. So zählt das Unternehmen aus Bad Rothenfelde zu den Premiumpartnern des BVB und engagiert sich bei den Bundesligisten Borussia Mönchengladbach und Bayer Leverkusen. Die drei Fußballclubs aus Nordrhein-Westfalen sowie der VfL Osnabrück lassen zudem ihre medizinischen Abteilungen von Apotal versorgen.
In der kommenden Saison wird Apotal noch häufiger auf den Werbebanden der hiesigen Fußballstadien zu sehen sein. Dabei betont das Unternehmen, dass das eigene Werbebudget eher schmal sei. Lohnen tue sich die Bandenreklame jedoch allemal. Bereits beim ersten Auftritt im Dortmunder Stadion im Februar 2008 seien die Besuchszahlen auf der Homepage um 25 Prozent gestiegen. Mittlerweile ist das Apotal-Logo bei den kooperierenden Vereinen auch auf den Medizinkoffern der Mannschaftsärzte zu sehen.
Fußball ist nicht der einzige Sport, den Apotal sponsort. Das Unternehmen wirbt außerdem bei Wintersportveranstaltungen, etwa beim Snowboarding, Skispringen oder beim jährlichen Biathlon-Event in der Gelsenkirchener Veltins-Arena. Die bisher größte Präsenz dürfte Apotal jedoch beim Supercup am Samstag zwischen Borussia Dortmund und Bayern München gehabt haben. Über 80.000 Zuschauer im Stadion und über acht Millionen beim ZDF sahen sich das Spiel an.
Hinzu kommen noch die Nutzer des Streaming-Anbieters DAZN, der vor allem beim jüngeren Publikum beliebt ist und das Spiel für eine Woche in seiner Mediathek zur Verfügung stellt. Jedoch gibt DAZN weder Einschaltquoten noch Abonnentenzahlen heraus. Live im Stadion dabei war Gesundheitsminister Spahn, der den 2:0-Sieg der Dortmunder auf seinem Instagram-Account mit dem Hashtag #Westfalenpower feierte.
Auch Apotal dürfte über den Ausgang des Spiels glücklich gewesen sein. Schließlich ist die Versandapotheke lediglich Premiumsponsor bei Borussia Dortmund und war damit nicht zur Neutralität verpflichtet. Bayern München kooperiert lediglich mit dem Arzneimittelhersteller Ursapharm. Andere Versandapotheken sind im Sportsponsoring bisher zurückhaltender. DocMorris zum Beispiel engagiert sich vor allem in der niederländischen Heimat bei Erstligist Roda Kerkrade. In Deutschland gab es lediglich eine dreijährige Kooperation mit Regionalligist Alemannia Aachen.
Ähnlich offensiv wie Apotal im Sportsponsoring vorgeht, warb Gründer Heinz-Peter Fichter vor 2004 für die Erlaubnis des Apothekenversandhandels. Seit dem 1. Januar 2004 schließlich baute das Unternehmen sein Versandgeschäft konsequent aus. Mittlerweile erzielt Apotal einen Jahresumsatz von 120 Millionen Euro. Über 500 Mitarbeiter sind im firmeneigenen Logistikzentrum in Hilter im Teutoburger Wald beschäftigt. Seit Jahren gehört Apotal auch zu den Befürwortern des e-Rezepts, das im Februar 2020 in Deutschland eingeführt werden soll.