„Der Schmerz lässt nicht nach“

Erdbebenkatastrophe: Apothekerin spendet Tageseinnahmen

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Berlin -

Apothekerin Merve Kaya, Inhaberin der Germania-Apotheke in Leverkusen, hat kürzlich ihre gesamten Tageseinnahmen an die Opfer der Erdbebenkatastrophe gespendet. Sie selbst hat Familie vor Ort, die alles verloren hat.

Während des ersten Erdbebens war Merve Kaya gerade in Istanbul zu Besuch. Sie hatte Angst, gibt sie zu – obwohl das Erdbeben weit weg war. Denn die Apothekerin hat Familie in der betroffenen Region. Die Heimatstadt ihrer Eltern ist sehr stark betroffen, ihre Großeltern haben ihr Haus verloren. Ein Flug dorthin, um sofort helfen zu können, war nicht möglich: Der Flughafen und sämtliche Straßen sind zerstört worden. Die Infrastruktur ist völlig zusammengebrochen.

Schlimmer, als in Medien zu sehen

Kaya hat in der türkischen Großstadt die Hilflosigkeit und Trauer deutlich wahrgenommen. Aus ihrer Familie ist zum Glück niemand ums Leben gekommen. „Das ist momentan unser einziger Trost, den wir haben.“ Dennoch schmerzen die Bilder, die sie aus den Medien kennt und die sie von ihrem Schwager vor Ort erhält. Sein Haus wurde ebenfalls zerstört, er musste mit seiner Familie in eine andere Stadt flüchten. Als Polizist bekommt er vor Ort alles mit und erzählt Kaya, dass es noch schlimmer ist, als die Medien es zeigen. Straßen und Häuser, die sie persönlich von Besuchen vor Ort kennt, an denen die Apothekerin spaziert ist, liegen nun in Trümmern. „Das zu sehen, tut sehr weh.“

Untergebracht sind die Menschen in großen Zelten oder Containern, berichtet die Apothekerin. „Aber sie haben nichts. Alles ist verloren. Und es ist verdammt kalt: Nachts sinkt die Temperatur auf minus zehn Grad.“

„Es ist an der Zeit, Menschlichkeit zu beweisen“

In ihrer Apotheke hat Kaya eine Spendenbox aufgestellt. Jede Kundin, jeder Kunde – alle dürfen etwas Geld für die Opfer der Erdbeben spenden. Für ihren eigenen Hilfsbeitrag hat die Apothekerin die gesamten Einnahmen eines Tages genommen und 2250 Euro an eine Hilfsorganisation überwiesen. Dies soll jedoch keine einmalige Beteiligung sein – Kaya möchte weiter unterstützen, denn Hilfe wird langfristig benötigt werden.

Am Ende zählt der Mensch, der gerade leidet.

Die türkische Regierung hat zugesagt, jeden Haushalt mit 10.000 Türkischen Lira zu unterstützen, umgerechnet sind das knapp 500 Euro. Menschen, die bei dem Unglück Familienangehörige verloren haben, sollen weitere finanzielle Hilfen als Schadensersatz erhalten. Ab März soll damit begonnen werden, neue Häuser zu bauen. Wie lange es dauern wird, bis jede Familie, die aktuell in einer Notunterkunft lebt, wieder ein eigenes Dach über dem Kopf hat, ist unklar.

Spendenkonten

Ärzte der Welt e.V.
IBAN: DE06 1203 0000 1004 3336 60
BIC: BYLADEM1001
Deutsche Kreditbank
Stichwort: Nothilfe Türkei / Syrien
www.aerztederwelt.org

DRK e.V.
IBAN: DE63 3702 0500 0005 0233 07
BIC: BFSWDE33XXX
Bank für Sozialwirtschaft
Stichwort: Nothilfe Erdbeben Türkei und Syrien
www.drk.de

Franziskaner Helfen
IBAN: DE63 3702 0500 3802 0230 26
BIC: BFSWDE33XXX
Bank für Sozialwirtschaft
Stichwort: Erdbeben Syrien Notfallhilfe
www.franziskaner-helfen.de

Humedica
IBAN: DE35 7345 0000 0000 0047 47
BIC: BYLADEM1KFB
Sparkasse Kaufbeuren
Stichwort: Erdbeben Türkei
www.humedica.org

Save the Children e.V.
IBAN: DE92 1002 0500 0003 292912
BIC: BFSWDE33BER
Bank für Sozialwirtschaft
Stichwort: Nothilfe weltweit
www.savethechildren.de

Shelter Now Germany e.V.
IBAN: DE65 2505 0000 0002 5230 58
BIC: NOLADE2HXXX
Norddeutsche Landesbank
Stichwort: Erdbeben
www.shelter.de

UNICEF
IBAN: DE57 3702 0500 0000 3000 00
BIC: BFSWDE33XXX
Bank für Sozialwirtschaft
Stichwort: Erdbeben Türkei/Syrien
www.unicef.de

UNO-Flüchtlingshilfe e.V.
IBAN: DE78 3705 0198 0020 0088 50
BIC: COLSDE33
Sparkasse KölnBonn
Stichwort: Erdbeben
www.uno-fluechtlingshilfe.de/

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