Epilepsie wird bei über 60-Jährigen oft nicht erkannt. Das liege daran, dass Symptome wie kurze geistige Abwesenheit, ein unsicherer Gang oder leichtes Armzucken oft eher dem Älterwerden als einer Erkrankung zugerechnet würden, sagt Doris Wittig-Moßner, stellvertretende Vorsitzende des Landesverbands Epilepsie in Bayern. „Das kann jedoch gefährlich sein“, sagte Wittig-Moßner.
„Diese Bewusstseinsaussetzer können Stürze verursachen und schwere
Verletzungen nach sich ziehen.“ Meist häuften sich die Anfälle im Laufe
der Zeit. „Nicht alle Hausärzte erkennen das Krankheitsbild Epilepsie sofort.“
Auch in Pflegeheimen sei es schwierig, Veränderungen der Bewohner dieser
Krankheit zuzuordnen. Sowohl die Ärzte als auch die Patienten selbst müssten für das Thema sensibilisiert werden, so Wittig-Moßner.
Das Thema sei noch immer ein Tabu und es gebe noch viele Vorurteile: „Es war früher mit geistiger Behinderung behaftet. Doch das ist falsch. Es ist eine ganz normale Krankheit, die gut behandelt werden kann“, sagt die Expertin. Deutschlandweit leiden dem Landesverband zufolge etwa 300.000 ältere Menschen an Epilepsie. Insgesamt sei etwa 1 Prozent der Bevölkerung von der Krankheit betroffen.
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