Entwicklungsstörungen

Neue Leitlinie zur FAS-Diagnose

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Alkohol in der Schwangerschaft verursacht bei etwa 2000 bis 4000 Babys jährlich schwere Entwicklungsstörungen. Vor allem Pflege- und Adoptiveltern, aber auch Ärzte konnten die Behinderungen nach Angaben der Drogenbeauftragten der Bundesregierung, Mechthild Dyckmans (FDP), bislang oft nur schwer und spät deuten. Eine Leitlinie soll Ärzten nun eine schnellere Diagnose des Fetalen Alkoholsyndroms (FAS) erleichtern. Es gilt als häufigste Ursache für eine angeborene Behinderung.

Zu den FAS-Kriterien zählen Auffälligkeiten im Wachstum und im Gesicht. Die Babys seien oft zu klein und zu leicht, sagte die Münchner Ärztin, Psychologin und Mitautorin der Leitlinie, Dr. Mirjam Landgraf. Weitere Zeichen seien das Fehlen der Rinne zwischen Nase und Oberlippe sowie eine schmale Oberlippe. Schwerwiegender seien Störungen im Zentralnervensystem, die zu verminderter Intelligenz, zu Problemen bei der Sprache oder der Lern- und Merkfähigkeit führen könnten.

Für die betroffenen Familien sei die Leitlinie eine Erleichterung, sagte Dyckmans. Durch eine schnelle Diagnose könnten Eltern sich von Anfang an auf die Behinderungen einstellen und Hilfe organisieren. Auch für Kindergärten und Schulen sei der Förderbedarf eher einschätzbar und die Jugend- und Versorgungsämter könnten den genauen Leistungsbedarf besser bewilligen.

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