Engen

Verkehrschaos vor Apotheke: Parkplätze müssen weichen

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Berlin -

Ständig kommt es in der Hauptverkehrsader der baden-württembergischen Ortschaft Engen zu brenzligen Verkehrssituationen. Besonders kritische Szenen spielen sich vor der Christophorus-Apotheke von Apotheker Michael Hufenüssler ab. Direkt vor der Tür begegnen sich schon mal zwei oder drei Busse sowie Autos. Um das Verkehrschaos in den Griff zu bekommen, will ein Verkehrsplaner nun unter anderem die Parkplätze vor der Apotheke streichen.

Mögliche Lösungsansätze für das Verkehrschaos wurden Ende Mai in einer öffentlichen Sitzung des Gemeinderates diskutiert. Dominik Könighaus vom Verkehrsplanungsbüro R+T stellte seine Analyse der Situation und denkbare Sofortmaßnahmen vor. Maßgeblich entstehe die problematische Situation durch den an- und abfahrenden Busverkehr, der nur sehr schwer die enge Kurve passieren könne. Die Straße sei an dieser Stelle nicht einmal sechs Meter breit, erklärt der Ingenieur.

Zusätzlich verengt wird die Fahrbahn durch drei Parkplätze, die sich direkt vor der Kurve befinden. Immer wieder müssten mehrere Fahrzeuge rückwärts fahren, um Platz für den Gegenverkehr zu schaffen, hat der Verkehrsplaner bei seinen Besichtigungen vor Ort beobachtet. Das Szenario spiele sich meist mehrmals am Tag an der Einmündung zur Christophorus-Apotheke ab.

Als Sofortmaßnahmen schlägt Königshaus dann auch kurzerhand vor, die Parkplätze vor der Apotheke sowie weitere Parkmöglichkeiten entlang der Hauptverkehrsstraße wegfallen zu lassen. Dadurch könnten die Busfahrer die Einmündungen und den dort herrschenden Verkehr einsehen, ausweichen und sich vorbereiten, so die Idee des Verkehrsplaners.

Wenig begeistert von der Idee des Ingenieurs ist der Apotheker. „Es wäre sowohl für mich als auch für die Ärztin, die die Praxis über der Apotheke erst vor Kurzem übernommen hat, sehr nachteilig“, sagte Hufenüssler. „Parkplätze sind für uns existenziell wichtig. Und eigentlich geht es ja auch gar nicht um uns, sondern um die Patienten.“ Der Apotheker hat bereits vor einiger Zeit zusätzliche Parkplätze neben der Apotheke für die Kunden geschaffen. „Eigentlich handelt es sich um Personalparkplätze“, erläutert er. Doch weil jede Parkmöglichkeit dringend benötigt werde, habe er sich für die Umwidmung entschieden. „Wir haben alles getan, was in unserer Macht stand“.

Deshalb fällt es dem Apotheker schwer zu akzeptieren, dass die Stadtverwaltung nun die öffentlichen Parkplätze vor seiner Apotheke möglicherweise wegnimmt, anstatt das Problem nachhaltig zu lösen. Denn die Probleme rund um den Bahnhof, wo sich unter anderem die Apotheke befindet, seien schon seit Jahren bekannt. Die Sanierung und eventuelle Umgestaltung des Bahnhofsbereichs soll allerdings nach Ankündigung des Bürgermeisters Johannes Moser erst in ein paar Jahren durchgeführt werden.

Doch auch bei den Gemeinderäten sind die Vorschläge des Verkehrsplaners vor allem aufgrund des Wegfalls einer größeren Zahl von Parkplätze durchaus auf Kritik gestoßen. Deshalb wollte der Gemeinderat noch keine endgültige Entscheidung fällen. Vorschläge aus dem Kreis des Gremiums soll der Verkehrsplaner erst noch prüfen und in ein erweitertes Konzept aufnehmen. In der Sitzung im Juni will sich der Gemeinderat dann noch einmal mit der Thematik beschäftigen.

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