Empfängnisverhütung

Erin Brockovich protestiert gegen Bayer

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Berlin -

Die bekannte US-Verbraucheraktivistin Erin Brockovich unterstützt eine Petition gegen den Pharmakonzern Bayer. Das Unternehmen soll das Verhütungsmittel Essure vom Markt nehmen. Grund für die Forderung sind mutmaßlich starke Nebenwirkungen. Bayer weist die Vorwürfe zurück.

Essure ist ein nicht-hormonelles Produkt, das direkt in die Eileiter implantiert wird. Polyesterfasern sorgen für ein starkes Wachstum des Bindegewebes, wodurch die Eileiter verschlossen werden. Der Bayer-Konzern hatte das Produkt erst im vergangenen Jahr durch den Kauf des US-Unternehmen und Essure-Herstellers Conceptus übernommen.

Nach dem Einsatz von Essure hatten hunderte Frauen über Blutungen, chronische Müdigkeit, Depressionen, Gewichtszunahme, Fibrositissyndrom, Degenerationskrankheiten, Autoimmun- und Menstruationsstörungen, Migräne, allergische Reaktionen, Fieber, ungewollte Schwangerschaften und Fehlgeburten geklagt, berichtet der Spiegel.

Bei einigen seien die Spulen zumindest teilweise durch den Körper gewandert. In den USA klagen derzeit mehr als 7000 betroffene Frauen. Bayer weist die Vorwürfe zurück. Das Nutzen-Risiko-Profil von Essure sei in mehr als 400 Publikationen dokumentiert.

Die Petition, Essure „zu stoppen oder ganz vom Markt zu nehmen“, unterschrieben laut Bericht inzwischen knapp 8000 Menschen. Die Aktivistin Erin Brockovich, bekannt durch den gleichnamigen Film, unterstützt den Aufruf. Sie hatte 1993 die Firma Pacific Gas and Electric wegen Grundwasser-Verschmutzung verklagt.

Die geschädigten Frauen hatten sich an Brockovich mit der Bitte um Unterstützung gewandt. In den USA habe Bayer die Aufforderung zum Dialog über Essure bisher aber abgeblockt, so der Spiegel. Darum reisten zwei Aktivistinnen aus den USA, Michelle Garcia und Angela Lynch, am heutigen Dienstag zur Hauptversammlung von Bayer in Köln, um in der Versammlung zu sprechen.

Die pharmakritische Gruppe „Coordination gegen Bayer-Gefahren“ (CBG) hatte im Vorfeld mit einem Eilantrag vor dem Verwaltungsgericht Köln erreicht, dass ein Verbot der Kundgebung vor den Kölner Messehallen unter Berufung auf das Hausrecht verhindert wurde.

„Jeder, der Schmerzen oder Komplikationen empfindet, egal aus welchem Grund, hat unser großes Mitgefühl“, sagte Edio Zampaglione, Vizepräsident US Medical Affairs bei Bayer laut Spiegel. Schuld trage Bayer aber keine. Es gebe keine Verhütungsmethode, die hundertprozentig effektiv sei, und das stehe auch klar auf dem Beipackzettel.

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