Pflanzliche Arzneimittel

Eltern bevorzugen Phytopharmaka

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Phytopharmaka stehen bei Eltern hoch im Kurs: Einer Studie zufolge greifen 86 Prozent ergänzend zu pflanzlichen Mitteln, wenn ihre Kinder krank sind. Im Mittel setzen Familien vier verschiedene Präparate ein. Wisenschaftler der Universitätskliniken in Leipzig und München hatten für die Untersuchung, die in der Zeitschrift „Deutsche Medizinische Wochenschrift“ erschienen ist, 413 Mütter und Väter befragt.

Zu den häufigsten Indikationsgruppen zählen dabei mit 96 Prozent Erkältungskrankheiten, gefolgt von Allergien oder Hautausschlägen (48 Prozent) und Magen-Darm-Beschwerden (46 Prozent). Jeder vierte Befragte gab an, das Immunsystem mit Phytopharmaka unterstützen oder Zahnungsbeschwerden lindern zu wollen. 16 Prozent der befragten Elten geben Kindern pflanzliche Arzneimittel bei Nervosität und Schlafstörungen.

Zu Kamille- und Fenchelpräparaten greifen Eltern am häufigsten. Auch Produkte mit Eukalyptus, Salbei, Thymian und Ringelblume werden oft angewendet. Bronchipret und Prospan am häufigsten eingesetzt: Vier von zehn Befragten gaben an, die beiden Präparate schon einmal ihren Kindern gegeben zu haben. Knapp jeder Dritte hat schon einmal Sinupret verwendet, jeder Fünfte Iberogast.

Dass es auch bei Phytopharmaka zu Neben- oder Wechselwirkungen mit ärztlich verordneten Medikamenten kommen kann, wissen nur wenige: Drei von vier Eltern waren der Ansicht, dass pflanzlichen Arzneimittel keine nachteiligen Wirkungen haben. Dabei kennen Eltern mit höherer Schulbildung Nebenwirkungen häufiger (37 Prozent), als Eltern mittlerer (21 Prozent) oder geringer Schulbildung (11 Prozent).

Jeder fünfte Befragte gibt mehr als 50 Euro pro Kind und Jahr für Phytopharmaka aus. Laut Umfrage sind Phytopharmaka in Deutschlands Städten beliebter als auf dem Land, im Osten mehr als im Westen.

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