Der deutsche Physiker und Bioinformatiker Professor Dr. Matthias Mann wird mit dem Körber-Preis geehrt. Der Wissenschaftler erhält die mit 750.000 Euro dotierte Auszeichnung für seine Arbeiten zum Proteom, der Gesamtheit aller Eiweiße eines Lebewesens. Der 52-Jährige erhoffe sich davon unter anderem neue Erkenntnisse im Kampf gegen Diabetes und Krebs, teilte die Körber-Stiftung mit. Anfang des Jahres wurde Mann mit dem renommierten Leibniz-Preis ausgezeichnet.
Der „Eiweiß-Detektiv“, wie ihn seine Mitarbeiter nennen, studierte in Göttingen Mathematik und Physik. Als Doktorand in Yale konzentrierte er sich bereits auf Proteinforschung. Dort entwickelte er das sogenannte Elektrospray-Verfahren. Massenspektrometer wurden bislang vor allem von Physikern und Chemikern eingesetzt. Die Elektrospray-Methode ermöglicht es, dieses Verfahren auch in der Biologie zu nutzen. Seit 2007 ist Mann einer der Direktoren des Max-Planck-Instituts bei München.
Die Arbeiten am Proteom ergänzen und erweitern das bereits abgeschlossene „Human Genome Project“, mit dem das menschliche Genom sequenziert wurde. Die Untersuchung des Proteoms ist jedoch ungleich schwieriger als die des Genoms, die Forschung steckt noch in den Kinderschuhen.
Mann und seinem Team gelang es bereits, das komplette Proteom eines Lebewesen zu erstellen – das der Hefezelle. Inzwischen arbeiten Forscher in aller Welt an der Aufstellung des kompletten menschlichen Proteoms.
Der Körber-Preis wird am 7. September im Hamburger Rathaus verliehen. Im vergangenen Jahr ging die Auszeichnung an den Göttinger Physiker Professor Dr. Dr. Stefan Hell.
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